Floaters: Im Sog des Meeres
473 Seiten

Die Zwillinge Danilo und Malika haben schon ihr ganzes Leben auf dem Meer verbracht und es lieb gewonnen. Umso schlimmer trifft es sie, dass immer mehr Plastikmüll im Meer landet, es verschmutzt, die Fische krank macht und mit einem vollen Plastikmagen verhungern lässt. Da kommt doch die Mission von Millionär Benjamin Lesser, der den Plastikmüll aus dem Meer fischen und recyceln will, wie gerufen. Was sie allerdings noch nicht ahnen: Müllfischer und Piraten, die das Plastik für sich beanspruchen, treiben dort schon ihr Unwesen. Darunter auch der unfreiwillige Pirat Arif. Nach einem schweren Schicksalsschlag ist er auf dem schier unbesiegbaren Piratenschiff gelandet. Umweltschützer und Piraten befinden sich unausweichlich auf Kollisionskurs…

Schon zu Beginn dieser Geschichte wird klar, dass es sich nicht nur um ein unterhaltsames und spannendes Buch handelt, sondern dass es auch noch ein ziemlich wichtiges Buch ist. Denn auch wenn diese Geschichte in der nahen Zukunft spielt, den pazifischen Müllstrudel gibt es jetzt schon. Schildkröten verfangen sich in Plastiktüten, Albatross-Küken verhungern mit einem Bauch voller Plastik, weil ihre Mütter Plastik und echte Nahrung nicht voneinander unterscheiden können. Die Gefahr durch den Plastikmüll ist ein großes Thema in dieser Geschichte und man erfährt zwischendurch immer wieder erschreckende Fakten und Konsequenzen, die von der Autorin Katja Brandis sorgfältig recherchiert und glaubwürdig in die Geschichte eingearbeitet wurden.

Und doch ist Plastik natürlich nicht das einzige Thema. Es geht um das Leben auf dem Meer, um die Atmosphäre und den Zusammenhalt auf den Schiffen, sei es nun bei den Umweltschützern oder bei den Piraten. Es ist außerdem eine Coming of Age-Geschichte. Besonders die Zwillinge und auch Arif erleben eine beeindruckende charakterliche Entwicklung. Zudem ist Floaters auch noch durchweg spannend: Piratenabenteuer (mit bösen Piraten!) erleben wir hier von beiden Seiten, die der Täter und die der Opfer; zarte Liebesgeschichten entwickeln sich inmitten all der Gefahr (die mir allerdings zweitweise ein wenig zu gehetzt erschienen); Lebensweisen und -gemeinschaften mitten auf dem Meer, die man sich als Landratte kaum vorstellen kann, werden hier spürbar und mitreißend gezeigt.

Katja Brandis hat hier eine brandaktuelle, wichtige und spannende Geschichte geschaffen, die ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen kann.

Die versunkene Stadt
404 Seiten

Auf den Punkt gebracht:

-Katharina V Haderer hat sich hier eine sehr komplexe und interessante Welt ausgedacht: eine Mischung aus Fantasy, Science Fiction und Steampunk, die in Verbindung mit den beiden Städten - oben und unten, alt und neu, vergessene und neue Götter - auch noch total gut funktioniert
-Daraus ergibt sich auch ein interessanter Mix aus neuer Technologie und alter, mystischer Magie
-Zusammen mit den abwechslungsreichen Charakteren wird man langsam in diese Welt eingeführt, sodass sie zunächst verwirrend wirken kann und man erst mit etwas Geduld herausfindet, worauf diese Geschichte hinaus will
-Ein rasanter Schreibstil, der besonders gut in den vielen Actionszenen wirkt