Livesuit
80 Seiten

Das erste Spinoff Novelle der Captive's War Reihe von James S.A. Corey (The Expanse) ist schon raus und direkt ein Knaller. Die Invasion der Carryx ist weiterhin im vollen Gange. Sie wird hier aber aus der Perspektive einer menschlichen Gesellschaft in einem anderen Teil der besiedelten Galaxie erzählt. Hier stießen die Invasoren auf deutlich mehr Gegenwehr. Grund dafür sind sogenannte Livesuits. Anzüge, die den Soldaten übernatürliche Kraft und Kondition verleihen und sie trotz schwerer Verletzungen am Leben halten.

Richtig gut und macht natürlich noch mehr Lust auf Teil Zwei.

The Mountain in the Sea
464 Seiten

Tolle Figuren, tolles Thema, tolles Setting. Aber trotzdem bin ich mit diesem Buch nicht warm geworden. Das lag mit Sicherheit auch am Thema KI, bei dem meine Aufmerksamkeit aktuell direkt nachlässt. Ich vermisse schon jetzt die Geschichten, in denen Roboter mit künstlicher Intelligenz einfach so da waren, ohne das deren geistiger Zustand laufend Teil von philosophischen Diskussionen und Gedanken ist.

Kings of the Wyld (The Band, #1)
502 Seiten

Kurzweilige Fantasy, die zwar auf ganz klassische Strukturen für das World Building zurückgreift, dann aber die Protagonist*innen im Stil eines Metal Plattencovers als Rockstars darstellt. Söldnerbanden sind sogenannte Bands, die Teenager als Fans haben und in riesigen Arenen vor tausenden Zuschauern und tosendem Applaus so etwas wie „Konzerte“ geben, indem sie Monster abschlachten. Bei Clay Cooper und seiner Band war das vor vielen Jahren noch anders. Weniger Show und mehr Notwendigkeit, denn damals waren Monster noch eine echte Gefahr. Aber nun zieht am Horizont eine neue Bedrohung auf und die Tochter eines alten Kollegen ist in Schwierigkeiten. Zeit also, die Band wieder zusammenzutrommeln! Toll geschrieben und genau mein Humor.

The Mercy of Gods
433 Seiten

The Mercy of Gods, in dem zum Glück Götter im religiösen Sinne keine Rolle spielen, stand ganz oben auf meiner Liste der Dinge, auf die ich mich dieses Jahr sehr freute.

Und es hat mich überrascht und begeistert. Natürlich habe ich nach The Expanse erstmal etwas Ähnliches oder im mindesten Falle eine Weltraumoper erwartet. Aber The Mercy of Gods greift das klassischste Thema der Science Fiction auf, erzählt es dann aber sehr modern und aus der Perspektive einer Handvoll Wissenschaftler.

Natürlich mit dem selben großartigen Schreibstil, der schon die Expanse Romane so kurzweilig und spannend erzählt hat. Das hat richtig Spaß gemacht und ich würde jetzt schon gerne einfach weiterlesen und wissen, wo das hinführt.

Bezüglich einer potentiellen Serienadaption wäre ich aber eher zurückhaltend optimistisch. Schnittmengen zu aktueller Serienunterhaltung sehe ich da wenig. Wenn sich diese Hürde als irrelevant erweist, erfreue ich mich daran, dass zumindest wieder eine kleine Nebenfigur eine extrem rauchige Stimme hat. Diese Füchse.

A Knight of the Seven Kingdoms
368 Seiten

Nachdem ich mir erfolgreich das Ende von House of the Dragon mit dem Hörbuch Rise of the Dragon gespoilert habe, habe ich dasselbe direkt hinterher mit der nächsten Spin-off Serie von Game of Thrones gemacht: The Hedge Knight. Drei Kurzgeschichten rund um das Gespann Dunk und Egg. Alles ein bisschen weniger düster im Vergleich zu den Hauptbüchern aber genauso gut geschrieben. Hat mir richtig super gefallen. Auch wenn wieder viel zu viele Aegons und Daemons drin vorkommen. Aber das war ja klar.

Views
272 Seiten

Die erste Hälfte fand ich großartig, dann dachte ich „WTF soll das denn!?“ und dann fand ich es überraschenderweise wieder ganz großartig. Das letzte Kapitel hat mir dann den Magen umgedreht und ich hätte es nicht gebraucht.

The Tainted Cup
432 Seiten

Sherlock Holmes mit einer Prise Attack on Titan. Sehr gut. Erst nach einem Drittel des Hörbuch ist mir endlich eingefallen, woran mich die Erzählstimme der Ermittlerin erinnerte: An Marc-Uwe Klings Känguru-Stimme. Zum Glück stört mich sowas nicht, sondern macht es für mich nur noch unterhaltsamer.

Freue mich auf Buch Zwei.

Floating Hotel
304 Seiten

Im Science Fiction Bookstore in Malmö hat meine Tochter dieses Buch für mich gefunden. Da ich aktuell aber wenig Zeit zum Lesen finde und ich noch nicht raushabe, wie ich das auf dem Rad hinbekomme, haben wir es dagelassen und ich hörte stattdessen das Hörbuch an.

Auf dem titelgebenden Hotelraumschiff, das auf einer festen Route von System zu System durch die Galaxie fliegt, kreuzen sich die Wege einer ganze Menge Protagonist*innen. Personal und Gäste haben alle ihre eigenen kleinen Geschichten, die sich erst nach und nach zu einem größeren Ganzen zusammenfügen.

In der trostlosen Zukunft zu Zeiten eines totalitären Systems ist das Hotel für viele dieser Figuren ein Zufluchtsort abseits politischer Intrigen, Kriege und der eigenen Vergangenheit. Das Buch lässt sich dabei einigermaßen viel Zeit, all diesen Menschen eine angenehme Tiefe zu verleihen. Der Vergleich mit Becky Chambers, der vielerorts gerne herangezogen wird, kommt hier nicht von ungefähr. Ich pflichte dem bei, auch wenn es für mich nicht an Chambers Wayfarer Reihe herankommt.

Eine dicke Empfehlung ist es trotzdem, denn es war für mich zu keiner Zeit langweilig oder gar zäh erzählt. Daher folge ich Grace Curtis von nun an auch bei Fantasyfiction, damit ich keins ihrer zukünftigen Bücher mehr verpasse.