Die Charaktere im zweiten Band kamen mir runder und ausgearbeiteter vor, ich habe sehr gerne ihren Dialogen und inneren Gedanken gelauscht. Das Verbrechen wirkte dann doch sehr inszeniert und nur lösbar, wenn man das Pferd von hinten aufzäumt. Aber das ist ja auch oft der Clou bei dieser Sorte Krimis. Trotzdem ein bisschen enttäuschend für mich, dass es so ein bisschen hanebüchen war. Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten. Beim nächsten Band werde ich dann einfach mit der absurdesten Theorie starten - vielleicht führt das ja zum Erfolg!
Beklemmende Lektüre, vom Anfang bis zum Ende.
Der Beginn der Geschichte kam mir etwas wirr vor und ich hatte ein bisschen Schwierigkeiten, dem Erzählstrang zu folgen, das legte sich aber schnell.
Dann konnte ich das Buch nicht mehr so recht aus der Hand legen, bis ich durch war, obwohl es zwischendrin ein paar Passagen gab, die sich leicht zogen.
Insgesamt aber hat es mich in seinen Bann gezogen.
Die ersten 200 Seiten des Romans habe ich gebraucht, um mit den Figuren und der Handlung warm zu werden, und als es dann endlich so weit war, war das Buch schon fast vorbei. Aber es hat sich gelohnt, dranzubleiben, denn die zweite Hälfte hat sich dann butterweich gelesen.
Besonderer Pluspunkt: Eine beiläufige Bemerkung am Anfang des Buches hat sich zum Ende hin als mitentscheidender Hinweis entpuppt. Geschicktere 1+1-Zusammenzähler hätten sicherlich das Rätsel früher lösen können als ich.
Eine Plot-Ungereimtheit hat mich eine Weile lang beschäftigt.
Aber insgesamt? Gutes Buch. Guter Krimi. Sympathische Charaktere.
Bin gespannt auf den nächsten Teil.
Nach dem ein bisschen schwächelnden dritten Band fand ich diesen Teil wieder ausgesprochen gut. Vielleicht aber weniger wegen der Haupthandlung, sondern eher aufgrund des sehr gelungenen emotionalen Nebenerzählstranges. Die Charaktere sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen.
Friederike Oertel reist ins mexikanische Juchitán, auf der Suche nach einem der letzten Matriarchate der Welt. Immer wieder beim Lesen trifft mich ein harter reality check, dass das Matriarchat als Spiegelbild zum Patriarchat nicht existiert und auch in meinem Kopf irgendwie nur Utopie ist. Die Beschreibungen der Erlebnisse der Autorin finde ich sehr spannend und die Hintergründe sind gut recherchiert und mit viel Wissen aufbereitet. Keine Ahnung, was ich mir erhofft hatte - dass irgendwo das Paradies auf Erden für Frauen existiert? - aber natürlich ist die Realität am Ende anders und ein wenig ernüchternd. Ich bin ein bisschen zwiegespalten. Aber nicht ob der Qualität des Buches, sondern wohl eher, weil in meinem Innersten ebenfalls der Wunsch herrschte, das Matriarchat zu finden und mit der Autorin auf diese Reise zu gehen. Am Schluss für mich aber nur gelesene und keine gelebte Erkenntnis wie für sie dabei herauskam.