Bücherregal lädt …
Hoffnung im Alentejo
393 Seiten

Es hat eine Weile gedauert bis ich mit dem Buch warm geworden bin und dem entsprechend hat sich die Lektüre über eine längere Zeit gestreckt. Ein Grund war die sich widerholende und immer wieder abschweifende Erzählart, die u.a. dazu dient die Ewigkeit des Lebens und Leidens auf dem Latifundium zu verdeutlichen. Auch die kurzen und austauschbaren Beschreibungen der Figuren, die fast alle austauschbar sind und nur ihrer Funktion halber existieren, hat es mir schwer gemacht mich emotional mit der Geschichte zu verbinden. Mit der Zeit habe ich diese Art der Erzählung aber zu schätzen gelernt, insbesondere wegen des feinen und trockenen Humors, der sich bis zu Spott und Kritik an der katholischen Kirche steigern konnte. Ein politischer Roman bzw. "Bericht" wie er genannt wird, der auch durch seine vielen mythischen Abschweifungen, wenig aufkläererisch, materialistisch daher kommt, jedoch das Leben der Tagelöhner und Landarbeiter über die Jahrzehnte intensiv und authentisch vermittelt. Beeindruckend die Folterszene aus Sicht einer Ameise. Die titelgebende Hoffnung zeigt sich erst gegen Ende des Romans in der Nelkenrevolution, der Flucht der Großgrundbesitzer und den folgenden Besetzungen der Ländereien durch die Landarbeiter. Etwas Grundwissen zur neueren Geschichte Portugals und rudimentäre Grundkenntnisse der Geografie helfen.

Historische Küchengärten im Rheinland
208 Seiten

Schön gestaltetes Buch. Insbesondere die großformatigen Fotos der ausgewählten Gärten gefielen. Davon hätte es auch ein paar mehr sein dürfen, anstelle der eher austauschbaren Nahaufnahmen diverser Pflanzen. Insgesamt wurden neun Gärten ausgewählt und vorgestellt. Besonders beeindruckten die Gärten von Schloss Benrath, Kloster Kamp, Schloss Dyck und der Garten an den Nissenhütten. Letzter viel aus der Reihe, da er keinerlei Repräsentationsaufgaben zu erfüllen hatte und aus der Not heraus ein fast reiner Nutzgarten war. Gerade durch die Verbindung mit der Nissenhütten, einer Unterbringung für Ausgebombte und Kriegsflüchtlinge, sehr interessant. Sowohl die kleinen Karlsgärten in Aachen und der Cäciliengarten Köln waren recht unspektakulär. Auch der römische Garten im Archäologischen Park Xanten blieb etwas blass, jedoch waren die historiens Hintergrundinformationen hier sehr spannend und aufschlussreich. Alles in allem hätte es durchaus noch mehr tiefergehende Informationen zu den historischen Entwicklungen geben können, stellenweise wiederholten sich die Informationen z.B. zur den Aufgaben klassischer Orangerien, dort hätten mehr Details und Tiefe Platz finden können.