Von Norden rollt ein Donner
287 Seiten

Im Zentrum des Buches steht Jannes, ein 19-jähriger junger Mann, der zusammen mit seinen Eltern und dem Grossvater in der Lüneburger Heide lebt.

Jannes ist wie sein Vater und Grossvater Schäfer; jeden Tag, bei jedem Wetter, geht er mit den Schafen nach draussen. Touristen kommen zu Besuch und schwärmen von der Umgebung. Auch das Fernsehen taucht auf und macht Aufnahmen von der idyllischen Winterlandschaft.

Aber was sich vordergründig als heile Welt zeigt, ist in Wirklichkeit von vielem bedroht. Die Arbeit lohnt sich finanziell nicht mehr, der Vater ist krank und geistig verwirrt, weshalb Jannes noch häufiger nach draussen muss.

Dann wird in der Nähe ein Wolf gesichtet, und es beginnen Diskussionen darüber, was zu tun ist. Der Grossvater sagt, man solle ihn abknallen. Vorläufig aber schaffen sie sich einen Herdenschutzhund an.

Jannes zieht sich immer mehr zurück, und auch die Abende mit seinen Freunden machen ihm keine Freude mehr, denn es geht eigentlich nur noch darum, sich zu betrinken. Und dann hat er auch noch Erscheinungen von einer Frau – eine Hexe? Jannes beginnt, an seiner eigenen geistigen Gesundheit zu zweifeln.

Doch dann kommt Jannes auf die Spur eines Familiengeheimnisses, das im Zusammenhang mit einem Arbeitslager steht, das während der NS-Zeit ganz in der Nähe war.

Und es zeigt sich immer mehr: Nicht der Wolf ist die eigentliche Bedrohung, sondern der Mensch …

Das Buch ist sehr spannend zu lesen und wurde völlig zurecht für den Deutschen Buchpreis nominiert.

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