Findet mich
324 Seiten

Auf x Zeitebenen erzählt Doris Wirth von einer Schweizer Familie, den Dynamiken zwischen ihren Mitgliedern und davon, wie eine psychische Krankheit langsam Raum greift und die geglaubte Stabilität nach und nach bröckeln lässt. Dabei kommt, finde ich, gut zum Ausdruck, dass es zwar einen ‚Kippmoment’ gibt, an welchem sich die Krankheit nicht mehr ignorieren lässt, sich diese aber aus einer langjährigen, ja generationenübergreifenden Prägung heraus entwickelt und die Grenzen von ‚gesund‘ und ‚krank‘ verwischt. Persönlich hätte ich mir noch mehr Erzählung über das ‚danach‘ gewünscht. Der Roman blickt weit zurück in die Vergangenheit, dagegen nimmt die Zeit ab dem Moment, an welchem alle Beteiligten die Diagnose akzeptieren, verhältnismässig wenig Seiten in Anspruch. Vielleicht ist das aber auch nur meine Neugierde, wie es wohl mit Florence, Lukas, Maria und Erwin weitergeht…

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