Eine Nacht, die vor 700 Jahren begann
704 Seiten

Ein sehr intensiver Roman über die Menschen in einem kleinen ungarischen Dorf während dem 2. Weltkrieg. Natürlich ist es auch ein besonderer Reiz, ein Buch zu lesen, dessen Manuskript 70 Jahre verschollen war und nur durch Zufall wiederentdeckt wurde und jetzt zum Glück erschienen ist. Um mehr darüber zu erfahren, würde ich Lesern empfehlen, mit dem Epilog zu beginnen. János Székely erzählt aus der Perspektive der armen und einfachen Leute, die ihrer Umwelt ausgeliefert sind, egal ob zu Kriegs- oder Friedenszeiten. Man könnte kritisieren, dass es Längen hat und die Geschichte zu viele Nebengeschichten hat. Der Autor versteht es aber genau dadurch, jeder Figur Farbe und Kontur zu geben. Er lässt uns in ihre Gedanken blicken und wir lernen ihre Ängste und ihre Hoffnungen, ihren Glauben und ihre Überzeugung kennen. In der Interaktion zwischen den Figuren werden lange augestaute Gefühle und diese drückende Stimmung präsent. Nur so können wir die Geschichte in ihrer bedauernswerten Wahrheit und menschlichen Grausamkeit, die in dieser einen Nacht ein Ende nimmt, begreifen.

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