Frank Schätzing schätze ich für seine langen Romane, die viele Figuren haben und gemeinhin als "gut recherchiert" gelten.
Dieser Roman gehört freilich nicht dazu. In diesem Roman, der mit den diffusen Ängsten vor Künstlichen Intelligenzen und der urarchaischen Angst vor Insekten spielt, bleibt zu diffus. Die Protagonisten sind alle durch die Bank viel zu überzeichnet, der Durchschnitts-IQ dürfte bei gefühlt 150 liegen, ebenso das Gewicht der beim Bankdrücken bewegten Hantelscheiben (zu 5 Sätzen mit 10 Wiederholungen). Das ist vielleicht auch der Konzentration im Silicon Valley verschuldet; doch es ist enervierend, wenn ein Soldat mit vier B. Sc. aufwartet und selbst zierliche Frauen nach mehreren Schlägen, vollzogen mit einem Gewehrlauf, nicht k.o. gehen.
Seltsam fand ich auch die Szene, in der auf einmal ein paar Charaktere in den Raum geworfen wurden, die jeweils eine Spezialeigenschaft besaßen. Es erinnerte an "Ocean's Eleven", doch eher ungewollt und bar jeder Selbsterkenntnis.
Was Schätzing schon im "Schwarm" am Ende machte, das fand sich diffus schon während des ganzen Romans, am Ende war es beinahe genau gleich wie in seinem ersten bekannten Buch. "Na hoppla, da ist so eine große und die Menschheit klein wirken lassende Intelligenz, die einem ein bisschen Angst macht". Das Ende wirkte auch nicht sonderlich zufriedenstellend.
Die wichtigste Frage war eher nebensächlich: kann eine Künstliche Intelligenz, die super-human ist, wirklich alle Menschen retten und ihnen ein würdiges Leben verleihen (wie genau das aussehen mag, bleibt ungewiss. Soll jeder leben können wie ein Influencer, dauerreisend und hedonistisch?)? Da er einem Konzern angehört, soll er im Sinne der Entwickler natürlich in kapitalistischen Bahnen handeln (was eine super-humane Elite produzierte, bei einer großen Schar von "Verlierern"). Und so kommt es, die ultimative Disruption und der erste wirkliche Umsturz des Proletariats: Ares (es ist tatsächlich amüsant, dass man seiner menschenfreundlichen KI den Namen des Kriegsgottes der imperialistischsten Kultur ever gab) vernichtet die Menschen und verwandelt den Planeten mittels seiner umgewandelten Insekten in ein einziges, riesiges "Gehirn" iwS.
Die Schwächen des Romans können von den Stärken leider nicht kaschiert werden.
Frank Schätzing schätze ich für seine langen Romane, die viele Figuren haben und gemeinhin als "gut recherchiert" gelten.
Dieser Roman gehört freilich nicht dazu. In diesem Roman, der mit den diffusen Ängsten vor Künstlichen Intelligenzen und der urarchaischen Angst vor Insekten spielt, bleibt zu diffus. Die Protagonisten sind alle durch die Bank viel zu überzeichnet, der Durchschnitts-IQ dürfte bei gefühlt 150 liegen, ebenso das Gewicht der beim Bankdrücken bewegten Hantelscheiben (zu 5 Sätzen mit 10 Wiederholungen). Das ist vielleicht auch der Konzentration im Silicon Valley verschuldet; doch es ist enervierend, wenn ein Soldat mit vier B. Sc. aufwartet und selbst zierliche Frauen nach mehreren Schlägen, vollzogen mit einem Gewehrlauf, nicht k.o. gehen. Seltsam fand ich auch die Szene, in der auf einmal ein paar Charaktere in den Raum geworfen wurden, die jeweils eine Spezialeigenschaft besaßen. Es erinnerte an "Ocean's Eleven", doch eher ungewollt und bar jeder Selbsterkenntnis.
Was Schätzing schon im "Schwarm" am Ende machte, das fand sich diffus schon während des ganzen Romans, am Ende war es beinahe genau gleich wie in seinem ersten bekannten Buch. "Na hoppla, da ist so eine große und die Menschheit klein wirken lassende Intelligenz, die einem ein bisschen Angst macht". Das Ende wirkte auch nicht sonderlich zufriedenstellend.
Die wichtigste Frage war eher nebensächlich: kann eine Künstliche Intelligenz, die super-human ist, wirklich alle Menschen retten und ihnen ein würdiges Leben verleihen (wie genau das aussehen mag, bleibt ungewiss. Soll jeder leben können wie ein Influencer, dauerreisend und hedonistisch?)? Da er einem Konzern angehört, soll er im Sinne der Entwickler natürlich in kapitalistischen Bahnen handeln (was eine super-humane Elite produzierte, bei einer großen Schar von "Verlierern"). Und so kommt es, die ultimative Disruption und der erste wirkliche Umsturz des Proletariats: Ares (es ist tatsächlich amüsant, dass man seiner menschenfreundlichen KI den Namen des Kriegsgottes der imperialistischsten Kultur ever gab) vernichtet die Menschen und verwandelt den Planeten mittels seiner umgewandelten Insekten in ein einziges, riesiges "Gehirn" iwS.
Die Schwächen des Romans können von den Stärken leider nicht kaschiert werden.