Ich habe wirklich überlegt, ob ich das Buch überhaupt bewerten sollte, denn irgendwie erschien mir selbst ein Stern zu gnädig.

Es gibt zwei Dinge, die mich an diesem Buch wirklich fuchsig machen:

1) Für mich ist das, was dort beschrieben wird, ein Sinnbild toxischer Beziehungen - sowohl auf freundschaftlicher als auch romantischer Ebene. Die Darstellung an sich ist weniger problematisch, allerdings habe ich absolut kein Verständnis für Bücher, die sowas, insbesondere auch in der heutigen Zeit, als fast schon erstrebenswert darstellen. Kritische Auseinandersetzung? Fehlanzeige. Im Hinblick auf die Zielgruppe (14+) bekomme ich da irgendwie Bauchschmerzen.

2) Die Darstellung von vorehelichem Sex. Val, die Protagonistin, hat sich entschieden, keinen Sex vor der Ehe haben zu wollen, weshalb sie zu Beginn des Buches von ihrem Freund verlassen wird. An sich eine gute Grundlage und auch eine Einstellung, die ihre Daseins-Berechtigung hat. Allerdings verkommt das in diesem Buch dazu, dass Sex außerhalb der Ehe permanent als schlecht dargestellt wird. Es wird unglaublich viel und hart verurteilt; alles, was nicht dem Standpunkt der Protagonistin entspricht, ist irgendwie schlecht - und das wird irgendwie auch als Message des Buches verkauft. Ganz ehrlich: Ich möchte sowas in der heutigen Zeit einfach nicht mehr lesen.

Daneben absolut unerträgliche, nur so vor Klischees triefende Nebencharaktere. Einziger (klitzekleine) Pluspunkt ist vielleicht die Tatsache, dass sich Val nicht von ihrem Standpunkt abbringen lässt. Mehr kann ich dem Buch wirklich nicht abgewinnen.

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