Zusammen ist man weniger allein
560 Seiten

Ich glaube, der Roman war gut gemeint. Anna Gavalda wählt für ihr Ensemble vier Figuren, die auf den ersten Blick grundverschieden, aber allesamt nicht so ganz glücklich mit ihrem Leben sind. Es hätte Potential zu einem guten Roman über Freundschaft, auch über Generationen hinaus, werden können, aber dafür waren leider sowohl Handlung als auch Charaktere etwas zu klischeebeladen. Gavaldas Umgang mit psychischen Erkrankung halte ich für problematisch, gerade im Hinblick auf die Auflösung ist das viel zu einfach gedacht, ist aber in der Form in Literatur leider keine Seltenheit. Erzählerisch ist das alles etwas gewöhnungsbedürftig. Gerade den Beginn empfand ich als sehr holprig, das Buch ist über weite Teile dialoglastig, gerne auch mal diffus, und wirklich viel Handlung hält sie nicht bereit. Es gibt einige nette Szenen, aber mehr auch nicht. Mir gefiel die filmische Umsetzung, die ich vor einiger Zeit sah, doch deutlich besser.

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