Madame Moneypenny: Wie Frauen ihre Finanzen selbst in die Hand nehmen können
240 Seiten

Ich bin tatsächlich etwas hin- und hergerissen, was dieses Buch betrifft. Zunächst: Das Thema, was Natascha Wegelin hier angeht, nämlich finanzielle Unabhängigkeit von Frauen, halte ich für unglaublich wichtig.

Womit ich aber meine Probleme habe, ist ihre Umsetzung. Die Einbettung in den Grillabend war mir zu gestellt, gekünstelt und so voller Dialoge, die keinerlei Mehrwert für das Buch hatten. Die Figuren, mit denen Natascha Wegelin an diesem Abend agiert, um ihr Wissen zu vermitteln, sind unglaublich platt gezeichnet, kommen phasenweise tatsächlich daher, als seien sie mehr oder weniger nicht in der Lage, Informationen länger als den Bruchteil einer Sekunde bei sich zu behalten; entsprechend fühlte ich mich auch als Leserin etwas auf den Arm genommen. Der Ton, den die Autorin hier mitunter anschlägt, geht an den entsprechenden Stellen dann doch etwas über das belehrende hinaus. An solchen Stellen wäre sie vielleicht mit reiner Wissensvermittlung und ohne den fiktiven Grillabend etwas besser weggekommen. Das, was sie auf inhaltlicher Ebene als Werkzeuge für die Analyse und Verbesserung der finanziellen Situation bereitstellt, ist nicht wirklich innovativ. Tatsächlich hatte ich den Eindruck, dass die ersten Kapitel Sammlung dessen sind, was nach kurzer Auseinandersetzung mit der Thematik offensichtlich ist. Für mich hat dieses Buch - abgesehen von einem kleinen Punkt im Bezug auf die Funktionsweise der Börse - keinen Erkenntnisgewinn bringen können. Vielleicht gehöre ich aber auch schlichtweg nicht zu der Zielgruppe, die Natascha Wegelin mit ihrem Buch oder allgemein ihrer Arbeit erreichen möchte.

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