Die Glasglocke
263 Seiten

Ich las Sylvia Plaths Die Glasglocke 2014 zum ersten Mal und war von Aufbau und Stil fasziniert. Jetzt, fünf Jahre später und mit der BBC-Dokumentation Sylvia Plath: Inside the Bell Jar im Hinterkopf las ich es nochmal - und empfand die Lektüre tatsächlich als intensiver. Im Fokus steht die Collegestudentin Esther Greenwood, die Anfang der 1950er Jahre einen Monat in New York verbringt und bei einer Modezeitschrift arbeitet. Gerade zu Beginn liest sich der Roman wie ein Alltagsbericht, thematisiert Frauenbild und Geschlechterrollen, aber wo genau der Roman hin will, bleibt offen. Mit Esthers Rückkehr aus New York kommt der Umbruch: Die Existenzkrise beginnt, Depressionen bilden den thematischen Schwerpunkt und Sylvia Plath schafft es, das auch sprachlich zu transportieren - ich musste das Buch tatsächlich hin und wieder zur Seite legen. Das Ende, woran ich mich letztes Mal noch etwas gestoßen hatte, fand ich jetzt erstaunlicherweise passend. Ich bin tatsächlich froh, es nochmal gelesen zu haben.

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