The Plot Against America
400 Seiten

The Plot Against America ist ein Buch, das seine Zeit braucht. Roth bedient sich seiner Vergangenheit, schlüpft in sein vorpubertäres Ich und erzählt die Geschichte seiner Familie neu. Obwohl auch persönliche Erinnerungen und Erfahrungen einfließen, ist der Roman nicht mehr als eine fiktive Autobiographie, denn er bedient sich einem wichtigem Mittel: Der Kontrafaktizität. In diesem alternativen Geschichtsverlauf verliert Roosevelt die Präsidentschaftswahlen 1940. An seine Stelle tritt Charles Lindbergh, ein für seine Nonstop-Atlantiküberquerung bekannter Pilot, der eine Teilnahme der USA am Zweiten Weltkrieg ablehnt und dem deutschen Nationalsozialismus zugewendet ist. Die faschistische Machtübernahme gelingt und Roths jüdische Familie sieht sich verstärkt Antisemitismus ausgesetzt. Der Umbruch in der Gesellschaft verändert das Familienleben, entfacht Konflikte, die Roth mittels guter Charakterbildung glaubhaft darstellt. Bis zum Ende konnte Roth bei mir durch diesen Punkt ebenso wie durch Stil und Sprache punkten. Das Ende war mir allerdings nicht konsequent genug und hat mich mehr oder weniger enttäuscht.

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