Ich hatte mich schon lange darauf gefreut und konnte es auch kaum aus der Hand legen, aber letztendlich hat es mir gar nicht sooo gut gefallen.
Ein paar Stellen wirkten etwas mühsam zusammengeklebt. Irgendwie verstehe ich immer noch nicht, wie der große Betrug eigentlich funktioniert hat, und das nervt mich. (Ich habe das Gefühl, das Buch weiß es auch nicht.) An einer Stelle sagen Charaktere, dass sie etwas nicht machen, und dann machen sie es sofort danach doch. Es wirkt etwas, als ob das Buch etwas unter der krassen jährlichen Deadline gelitten hätte, aber was weiß ich.
(Außerdem dachte ich, Richard schreibt jetzt mal ein anderes Buch, aber dieses hier war fast schon ein Thursday Murder Club Spin-Off.)
Wie jedes andere Richard Osman Buch war auch dieses sehr unterhaltsam. Es hat mir sogar besser gefallen, als das letzte Thursday Murder Club Buch. Darin hat man, wie ich finde, zu viel Zeit mit Charakteren verbracht, die nicht die Hauptcharaktere waren, und das ist mir hier nicht so stark aufgestoßen. Nur, dass ich den Plot mit der einen Influencerin in der zweiten Hälfte überflüssig fand. Was mich an diesem Buch jedoch gestört hat (und an seinen anderen auch), ist das wirklich jeder einzelne Charakter so extrem mildly mannered ist. Die Reaktion, wenn jemand mit einer Waffe bedroht wird, ist immer so etwas zu sagen wie „oh bother, das passt mir jetzt gar nicht, ich habe doch grade eine Kanne Tee aufgesetzt“ und das wäre vielleicht lustig, wenn es nicht wirklich auf jeden Charakter zutreffen würde.