Klarkommen
192 Seiten

„Unser eigentliches Hobby war das Ausmalen eines Lebens, das hier nicht möglich schien.“ (S.8)

„Die Leerstellen zwischen dem, was wir wollten, und dem, was wir bekamen, füllten wir mit einer höflichen Scham dem Leben gegenüber, wie bei einem Geschenk, das uns eigentlich gefallen müsste, es aber nicht tat.“ (S.59)

„Das erste Jahr in der grossen Stadt war achtlos an uns vorbeigelatscht wie eine Passantin, während wir in der Spiegelung eines Ladenfensters überprüften, ob wir gut aussahen (nein).“ (S.183)

Die Ich-Erzählerin zieht mit zwei Freund:innen und grosser Erwartung nach dem Gymnasium von der Kleinstadt in die Grossstadt, um dort zu studieren. Doch es kommt nicht so, wie erhofft. Die Partys bleiben aus, ihre Unsicherheiten haften hartnäckig an ihnen. Jedes Kapitel, mal nur einen Satz kurz, mal etwas länger, erzählt eine kleine Episode aus dem Versuch dieser drei Personen, ihren Platz im neuen Leben zu finden. Es sind Momentaufnahmen, die beschrieben werden. Sehr erfrischend zu lesen, sehr ehrlich, irgendwie tröstlich.