Handlung: Toxische Beziehung zwischen einer 19-Jährigen und eines Mitte-50-Jährigen, Ende der 1980er Jahre in Ost-Berlin. Bonuspunkt: Wut der Nachwendezeit.
Rezeption: Ich habe am Ende das Gefühl gehabt, ich befinde ich mich in einer dunklen Wohnung mit sehr vielen schweren Teppichen auf Boden und an den Wänden. Es war beklemmend.
"Kairos" von Jenny Erpenbeck erzählt die Geschichte der neunzehnjährigen Katharina und des Mitte fünfzigjährigen Hans, die sich Ende der achtziger Jahre in Ostberlin begegnen. Trotz der Unterschiede und Hindernisse, die zwischen ihnen stehen, können sie sich nicht voneinander lösen. Vor dem Hintergrund der untergehenden DDR und der Umbrüche nach 1989 wird die toxische Liebesbeziehung der beiden Hauptfiguren beschrieben.
Erpenbeck schafft es, die komplexen Gefühle von Glück, Obsession, Gewalt, Hass und Hoffnung meisterhaft zu schildern. Die Sprache ist dabei besonders beeindruckend.