Mein bisheriges Jahreshighlight. Shafak beherrscht den Umgang mit Sprache und nimmt sich dem Thema Familientrauma im Kontext des Zypern-Konflikts hier sehr einfühlsam an. Dass hier ein Feigenbaum als Erzähler agiert, fand ich zunächst etwas befremdlich, aber tatsächlich gewöhnt man sich daran und es schafft auch eine interessante neue Perspektive auf die Geschehnisse.
Ein sehr feinfühliges Buch, in dem man viel über die Geschichte Zyperns, über Bäume und sowieso über die Natur erfährt. Seltsam, mystisch und zugleich überraschend ist, dass die Autorin menschen und alles Leben das sie umgibt auf die gleiche Stufe stellt. Die Hauptperson der Erzählung ist Kostas, der von Zypern ausgwandert, mit seiner Tochter Ada in England lebt. Rückblenden erzählen die Geschichte von Kostas Liebe in Zypern, eine unmögliche Liebe zwischen einem Griechen und einer Türkin.