Ein toller Boyle, der die drei Geschichten von Eltern, Sohn und Tochter in Kalifornien respektive Florida erzählt. Menschliche Schicksalsschläge werden gesamtgesellschaftlichen, wie dem Klimawandel gegenübergestellt. Es bleibt dem Leser überlassen, die Situationen zu bewerten und vergleichen. Das Buch enthält einige Stellen, in denen man nicht weiss, ob man fassungslos und traurig sein soll oder man wegen der irrsinnigen, fast ironischen Beschreibung ins Schmunzel gerät. Schörkellos reibt uns Boyle auf jeder Seite unseren verschwenderischen Lebensstil unter die Nase, ein Buch unserer Gegenwart.
Habe länger nichts mehr von Boyle gelesen, weil mich die Inhalte nicht interessiert haben. Hier ist das anders, aber die Story ist im Vergleich zu älteren Büchern irgendwie gedämpfter, weniger drastisch. Auch hier geht das Leben trotz aller Katastrophen immer weiter, die Einschläge kommen zwar immer näher, aber so lange die Protagonisten noch Alkohol im Haus und viel Geld haben, scheint es egal. Einerseits ein schonungs- und hoffnungsloser Blick darauf, wie die Welt mit dem Klimawandel umgeht; andererseits bleibt der Fokus so eng auf einer Familie, dass die globalen folgen unklar bleiben.