Mit „Am Himmel die Flüsse“ legt Elif Shafak erneut einen lesenswerten Roman vor, der mich in jeder Hinsicht überzeugt hat.
Das verbindende Element der Erzählung ist das Wasser (Themse, Tigris, Wassertropfen), das die Lebenswege der drei Hauptfiguren miteinander verknüpft: ein Forscher des 19. Jahrhunderts, der die assyrische Keilschrift entschlüsselt, ein jesidisches Mädchen, das die Gräueltaten des IS überlebt, und eine moderne Hydrologin in London.
Der Roman bietet nicht nur eine spannende Lektüre, sondern vermittelt auch Einblicke in die Geschichte der Jesiden. Gleichzeitig regt er zum Nachdenken über die Welt, ihre Menschen und die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart an.
Ein wunderbar poetisches Buch, in dem die Geschichten von drei Hauptfiguren von verschiedenen Orten und aus unterschiedlichen Zeiten über ihre Verbindung zum Thema Wasser zusammenfliessen. Eine Spur Abenteuer in der Erzählung über den britischen Archäologen, eine Perspektive auf die Gegenwart unserer transkulturellen westlichen Gesellschaft und ein Blick in den Abgrund brutaler Konflikte, von Vertreibung, Vernichtung und Menschenhandel. Gleichzeitig lehrt einem das Buch sehr viel über die Geschichte Mesopotamiens, die Volksgruppe der Eziden und ihre Kultur sowie über das Wasser, von dem und mit dem wir jederzeit leben.