Ich hab meinstens bei Trilogien nur Ausdauer für 2,6 Bücher. Dann wird es zäh. Am Ende war ich wütend, dass sämtliche starke weiblichen Figuren (Elinor, Meggie, Violante, Roxane) beim Showdown nicht mitspielen durften. Kommt schon, WENIGSTENS Violante. Und Resas Part war jetzt auch nur so mittel. Dabei hatte ich mich so gefreut, als Elinor auftauchte. >:( Kann man aber trotzdem lesen, wenn man gute Kinderbücher mag.
Gefiel mir besser als Tintenherz. Wirkte auf mich auch sehr viel erwachsener, vielleicht wegen der vermehrten gefährlichen Todesgefahr. Und der Brandfuchs und der Rußvogel haben schöne Namen, die sich wie berüchtigte Dorfkinder anhören. Hauptsächlicher Kritikpunkt: More of the Elinor, plz.
War schön, aber ich musste nicht fangirlen. Viele kleine Spannungsbögen und die ganze (gesplittete) Bande der Guten™ überforderte mich etwas. Ein gutes Buch, aber wahrscheinlich wäre es auch als Kind nicht DAS Buch meiner Kindheit gewesen. Off to Tintenblut.
Kurz.
Hm. Patricia McCormick erzählt die (wahre) Geschichte von Arn-Chorn Pond, der das Khmer Rouge Regime mehr oder weniger überlebt, weil er ziemlich schnell lernt, Khim zu spielen. Und brav beim Hinrichten hilft. Für ein YA-Buch doch relativ direkt. Nur: Das Buch ist absichtlich komplett in gebrochenem Englisch geschrieben. Schon klar, dass Arn-Chorn vielleicht tatsächlich so spricht, aber ich konnte mich irgendwie nicht so wirklich damit anfreunden und dann war alles zäh.
Selbstverständlich muss man dann weiterlesen, obwohl es hauptsächlich um Loung und ihren zukünftigen Ehemann geht. Aber das ist auch in Ordnung, es geht um Traumata und Landminen und die Kambodschaner, die man schon die ganze Zeit begleitet.
Dieses Buch begleitet abwechselnd Loung, die als Zehnjährige gemeinsam mit ihrem großen Bruder und dessen Frau in die USA flüchten und ihre etwas ältere Schwester Chou, die in Kambodscha bleibt/bleiben muss. Natürlich viel viel weniger schockierend als der erste Teil, aber das Refugee-Thema war ja noch nie so aktuell. Wenn man den ersten Teil kennt, hat man auch ständig die "wenn ihr wüsstet, was die durchgemacht haben!"-Position, und man ist wütend, dass so vielen Leuten die Empathie fehlt. Und Loung Ung ist sowieso ein ziemlich beeindruckendes Mädel.
Loung ist fünf, als am 17. April 1975 die Khmer Rouge Phnom Penh räumen lassen, alle enteignen und in Arbeitslager verfrachten und zwei Millionen Kambodschaner umbringen/sterben lassen. Darunter alle Intellektuellen, Ärzte, Menschen mit Brille oder Angestellte der Regierung davor (wie Loungs Vater). Das Mädchen macht so ziemlich alles durch, was es zum Durchmachen gab und worüber euch eure Geschichtslehrer oder der Rest der Welt nichts erzählt haben. Nicht das literarisch anspruchsvollste Werk, aber es erzählt ja auch aus der Sicht eines Kindes. Aber ich denke, das ist ein Wichtiges. Know your genocides.
Irgendwann mal am Flughafen als "was Kurzes" gekauft. Irgendwie sind dann doch alles immer Familie-einer-stirbt-Geschichten. In diesem Fall eine Chinesisch-Amerikanisch-Familie, in den 50er/60er als sie noch ausgegrenzte "Orientals" waren. (Das fand ich interessanter als den einer-stirbt-Part)
"Groundhog Day" mit Hitler. Yo. Die Protagonistin Ursula Todd stirbt ständig, wiederholt ihr Leben und macht Dinge anders. Und da bietet es sich halt an, auch mal Hitler zu töten. Mit Eva Braun auf dem Berghof anhängen. Kann man machen. (Will man aber nicht). Im Blitzkrieg in London Tote und Fasttote ausbuddeln. Kann man machen. (Will man aber noch weniger.) Insgesamt, in der zweiten Hälfte, viele hässliche Heimatfront/Kriegsfacetten zusammengemischt mit der Geschichte von Ursulas Familie. Und sprachlich schön. "[H]er head and legs blown off but not her arms. The capriciousness of high explosives never ceased to surprise Ursula."
Okay. Ich hab was mit fünftausend Plot-Twists erwartet, tut man eben, wenn die Reviews "gone girl on speed" sagen, diesbezüglich wurde ich dann aber etwas enttäuscht. Trotzdem hat man dann mit der Hauptfigur eindeutig eine neue Lieblingspsychopathin, das ist auch was.
Natürlich kaufe ich Bücher mit Plane Crash Thema, wenn sie bei Waterstones an der Kasse liegen. Das ist ein okayer Thriller, der Flugzeugabsturz ist aber nur Mittel zum Zweck und der Autor schein Ab. So. Lut. nie eine Folge "Air Crash Investigation" gesehen zu haben und hat auch sonst erhebliche Lücken wenn es um kommerzielle Luftfahrt geht. Also, vielleicht wenigstens den ersten Wikipedia-Absatz, wenn man beruflich Bücher schreibt? Hätte ich das Buch nicht bei jedem "the Airbus 5403" (wenn er "Turkish Airlines 5403" meint) entnervt weglegen müssen, wär ich damit auch 5403-mal so schnell durch gewesen. So schade. Spannend wärs ja gewesen.
Nochmal gelesen und hat viel mehr Spaß gemacht als mit 16, als es echt ein bisschen mühsam war. Lizzy Bennet ist mein Spirit Animal und Mr. Darcy mein all-time Literatur-Crush (Natürlich) und eigentlich hätte ich das schon fünfmal öfter nochmal lesen sollen.