Ich gebe zu, dass ich dieses Buch unfair bewerte.
Das liegt allerdings eindeutig daran, dass wir das Buch im Deutschunterricht durchgenommen haben. Bücher, die man lesen muss, haben immer diesen bitteren Beigeschmack und so war es auch bei "Das Attentat".
Wenn man erst einmal die Schlüsselszenen mit ihren unzähligen Motiven genauestens analysieren muss, macht das Buch keinen Spaß mehr. Dann hat man das Gefühl, Harry Mulisch habe grübelnd davor gesessen und wie mit einer Pfeffermühle Motive in sein Werk gestreut.
Nachdem ich alle vorangehenden Teile hintereinander gelesen hatte und mir dieses vornahm, hatte ich einfach keine Lust mehr.
Die Story hat mich dadurch, dass ich wochenlang in keine andere erfundene Welt eingetaucht bin, so genervt, dass ich jetzt erst einmal anderthalb Monate Pause brauchte, um die letzten 120 Seiten zu lesen.
Als ich gestern anfing das Buch weiter zu lesen, war alles wieder gut. Ich habe mich darüber gefreut, dass ich die Charaktere wieder durch ihr endloses Abenteuer begleiten kann und war wieder voll drin.
Ich finde, dass das auch viel über die Story selber aussagt. Bei Harry Potter konnte ich ohne Probleme alle Bände am Stück lesen, bei diesen Büchern nicht.
Auch wenn die Story einen mitreißt, ist es auf Dauer ziemlich nervig die Kapitel einiger Charaktere zu lesen, weil man entweder schneller erfahren möchte, was einer anderen Figur widerfährt oder einfach, weil der Charakter so grob gezeichnet ist, dass es schwer ist, sich mit ihm zu identifizieren.
Daenerys finden viele meiner Freunde einfach nur cool und ich kann die Kapitel mit ihr einfach nicht ausstehen. Sie setzt immer die gleichen Prioritäten, ihre Handlungen sind vorhersehbar und ihr arrogantes Auftreten macht mir auch langsam keinen Spaß mehr.
Sollte sich die Story im Laufe der weiteren Bücher allzu uninteressant entwickeln, werde ich die Reihe wohl nicht weiterlesen. Dafür würde sich der Aufwand nicht lohnen.