Schwarze Tränen
541 Seiten

Lukas Faust ist ein junger Tunichtgut, der sich mit Zaubertricks und kleineren Gaunereien durchs Leben schlägt. Irgendwann landet er dabei in Doktor Fausts altem Hotelzimmer, ganz sonderbare Gestalten tauchen auf und er soll sein Erbe annehmen, was auch immer das bedeuten mag. Und dann taucht auch noch ein sprechender Pudel namens Mephisto auf. Die Namen kommen dir bekannt vor? Na klar, Faust von Goethe. Dies ist allerdings keinesfalls eine Nacherzählung des Dramas, sondern etwas viel, viel besseres.

Was mir beim Lesen immer wieder aufgefallen ist: Hier gibt es nichts, das es nicht gibt. Und im nächsten Kapitel kommt dann doch wieder etwas um die Ecke, mit dem man nie gerechnet hätte. Beim Lesen dieser Geschichte hatte ich so viel Spaß wie schon lange nicht mehr und das liegt zu einem großen Teil auch an dem Humor in diesem Buch. Besonders unser Pudel Mephisto hat immer derbe Sprüche auf Lager und Lukas scheint sowieso nur mit einer ordentlichen Prise Sarkasmus überleben zu können. Eine andere Sache, die mir hier sehr gefallen hat, war die Übertragung von Sagengeschichten auf die Geschehnisse in diesem Buch. Thomas Finn verknüpft hier viele Sagen aus unserer Welt mit seiner Geschichte und interpretiert sie neu; und das nicht nur auf sehr kreative Art und Weise, sondern auch mit ganz viel Spannung. Magie und das Übernatürliche spielen hier auch eine große Rolle und auch in diesem Bereich gibt es viele verschiedene neue Ideen zu entdecken.

Lukas ist ein sehr sympathischer Protagonist. Wie schon erwähnt begegnet er den neuen, unglaublichen und übernatürlichen Situationen, die plötzlich um ihn herum geschehen, mit ganz viel Sarkasmus. Und das hat er auch nötig, wenn er damit zurechtkommen will. Der kleine Pudel Mephisto mit seinem umso größeren Mundwerk bringt ihn und seine Gefährten natürlich immer wieder auf die Palme, als Leser ist das natürlich immer unglaublich witzig. Seine Gefährten sind zudem auch richtig interessante Charaktere. Abraham und Millepertia mit Namen, und beide haben ihre ganz eigene Art von Magie, die zu durchleuchten für mich auch ein kleines Highlight dieser Geschichte darstellte.

Durch die Vielfalt von Humor, Magie, neu interpretierten Sagen, ganz viel Action und Spannung darf ich dieses Buch gerne einfach allen empfehlen.

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