Das Medaillon
400 Seiten

In Das Medaillon erzählt Gina Mayer die Geschichten von drei jungen Frauen. Rosalie und Dorothea leben im 19. Jahrhundert, sind Freundinnen, aber doch so unterschiedlich. Rosalie ist bei ihrem Vater aufgewachsen und hat schon früh in seiner Arztpraxis ausgeholfen. Sie hat viele Freiheiten, mehr als andere Mädchen ihrer Generation, und führt daher ein ganz anderes Lebens als ihre Altersgenossinnen. Sie interessiert sich für die Wissenschaft und nimmt gern an den Treffen teil, die ihr Vater im heimischen Wohnzimmer veranstaltet, um sich über neueste wissenschaftliche Erkenntnisse auszutauschen. Als ein Besucher eines Tages ein Skelett mitbringt, ist sie fasziniert von dieser Entdeckung und möchte unbedingt mehr darüber herausfinden. Ihre Freundin Dorothea hingegen ist in der Niederländisch-reformierten Gemeinde aufgewachsen und kennt nur ein streng gläubiges Leben. Ihr Glaube an Gott ist tief, es gibt nur eine einzige Sache, die sie stört: Sie liebt Bücher, aber sie darf sie nicht lesen. Alle Bücher, die nicht die Bibel sind, seien Schund, sagt ihr Vater. Eines Tages bietet ihr jedoch der Inhaber der Leihbibliothek an, für ihn zu arbeiten. Das allein wäre schon eine Sensation, aber Herr Kirschbaum ist zudem ein Jude, was nach Meinung ihres Vaters und der Gemeinde natürlich ein ganz falscher Umgang für eine junge christliche Frau wäre.

Nora, die dritte im Bunde, lebt in der heutigen Zeit, ist verheiratet und hat ihr Archäologiestudium kurz vor dem Abschluss abgebrochen. Ihr Mann Falk jedoch arbeitet nun als Archäologe und daher bekommt sie immer noch so einiges aus dem Fachbereich mit. Als Falk die Erlaubnis bekommt in einer Höhle im Neandertal zu graben, kommt sie prompt mit und entdeckt auch noch wirklich ein Skelett. Dabei liegt ein Medaillon und Nora macht sich nun auf die Suche nach der Lebensgeschichte dieses Skeletts.

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