Kobrin – Die schwarzen Türme
432 Seiten

Kobrin, eine junge Elfe aus Immerblau, ist eine Außenseiterin. Sie wächst nicht nur weitestgehend ohne Magie bei ihrer Tante auf, da diese Magie in ihrem Haus ablehnt, sondern sie ist auch noch blind. Kobrin kann zwar sehen, aber für eine wichtige Sache sind ihre Augen immer noch blind: Magie. Während all ihre Altersgenossen schon fleißig den Umgang mit Magie üben, wartet sie sehnsüchtig darauf, dass sich ihr drittes Auge öffnet. Dann kann sie nämlich endlich auch zaubern und muss nicht immer die Hänseleien der anderen Jugendlichen ertragen. Eines Tages trifft sie auf dem Weg zum Markt eine alte und offensichtlich verrückte Kräuterhexe, die ihr von einer Prophezeiung erzählt, ihr besondere Gaben zuspricht und auch noch ein kleines Säckchen übergibt, das komischerweise immer wieder bei ihr auftaucht, sosehr sie es auch zu verlieren versucht. Als dann plötzlich auch noch ihr Frosch zu ihr spricht und bald darauf ein Feuer in dem sonst so friedlichen Wald ausbricht, ist ihr ruhiges Leben plötzlich zu Ende, und sie versteht so langsam, dass in dem Säckchen ein ziemlich wichtiger Gegenstand zu sein scheint.

Caroline G. Brinkmann hat mit diesem Auftaktband schon eine sehr interessante und detailreiche Fantasy-Welt geschaffen. In Talan gibt es einerseits viele bekannte Völker und Gebräuche, andererseits kann man hier auch viel neues erleben. Die meiste Zeit verbringt der Leser im Gebiet Argorn, das man sich übrigens in der hinteren Klappe, die eine hübsche Landkarte enthält, im Detail ansehen kann. Dort treffen wir zunächst auf die Elfen. Kobrin ist ein aufgeweckter Teenager, neugierig, aber auch ängstlich und vor allem voller Sorge um ihre fehlenden Fähigkeiten. Warum kann gerade sie die Magie weder nutzen noch sehen, während alle anderen Elfen in ihrem Alter schon seit Jahren üben können? Kobrin lebt bei ihrer Tante Mandalena und ist nicht gerade begeistert, als sich ihre Großmutter mit den zwei jungen Enkeln im Schlepptau ankündigt. Die beiden Zwillinge, Luni und Lani, entpuppen sich allerdings doch als angenehme Gäste, mit denen man unbeschwert Streiche aushecken und Fang das Einhorn spielen kann.

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