"Die Quersumme von Liebe." Ein herrlicher und ungewöhnlicher Titel, der diesem Buch allerdings leider trotzdem nicht gerecht wird. Er klingt nach einer lockeren Geschichte über die Liebe, vielleicht mit außergewöhnlichen Protagonisten mit einem Gespür für Mathe. Darum geht es auch in einigen Momenten, doch tatsächlich steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt. Hier geht es um das Mädchen Luzie, das beim Entsorgen des Papiermülls einen Brief findet, in dem steht, dass ihre Oma vor ein paar Tagen verstorben ist. Ihre Mutter hat allerdings schon vor 10 Jahren behauptet, dass die Großmutter einen Schlaganfall nicht überlebt hatte, wie sollte das nun also möglich sein? Luzie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, was sich bald als schwieriger als gedacht herausstellt, denn sie scheint sich nicht wirklich an ihre eigene Kindheit erinnern zu können.
Katrin Zipse erzählt diese Geschichte aus zwei verschiedenen Sichtweisen, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Da ist natürlich Luzie, die man ab der Entdeckung der Todesanzeige begleitet, wie sie versucht herauszufinden, was wirklich mit ihrer Oma passiert ist und warum ihre Mutter sie damals belogen hat. Luzie stürzt dabei fast in eine richtige Krise: Was ist denn überhaupt noch wahr an dem Leben, an das sie sich erinnert? Wenn ihre Oma schon nicht vor 10 Jahren gestorben ist, sondern erst jetzt, was ist dann mit ihrem verstorbene Vater geschehen?
Der zweite Handlungsstrang ist der von Puma, der einige Zeit später spielt und auf das Geschehen in der Vergangenheit zurückblickt. Puma ist ein Junge, den Luzie im Verlauf ihrer Geschichte kennenlernen wird und mit dem es auch eine zuckersüße Liebesgeschichte gibt. Die Erzählungen aus Pumas Sicht wirken besonders eindringlich, da er mit einem „du“ Luzie direkt anspricht und damit reflektiert, was geschehen ist.
Das Thema von "Die Quersumme von Liebe" ist ein unglaublich schwieriges. Ich kann und möchte hier natürlich nicht viel dazu verraten, damit ihr es beim Lesen selbst erleben könnt. Es fängt zwar noch recht fröhlich an, Luzies Alltag wird beleuchtet und auch der Titel wird erklärt: Luzie rechnet gern, mit irgendwelchen Zahlen, die sie gerade vorfindet. Das Datum des Tages, ein Kennzeichen, die Anzahl der Dinge, die auf dem Tisch liegen. Wenn ihre Rechnung aufgeht, ist das ein gutes Zeichen; wenn nicht, dann wird vielleicht noch was schlimmes geschehen. Das klingt erst mal nach einer Spielerei, es wird allerdings auch schnell deutlich, dass Luzies Leben überhaupt nicht so fröhlich ist. Sie lebt mit ihrem kleineren Bruder bei ihrer Mutter, die ständig bei ihrem Lover ist und auch sonst nicht besonders viel Liebe und Geborgenheit für ihre Kinder übrig hat. Luzie ist deshalb auf sich allein gestellt, wenn sie mal wieder von einer Panikattacke überrascht wird oder wenn ihr Bruder Aaron traurig ist. Deshalb nimmt sie sich die Suche nach der Wahrheit auch erst mal allein vor.
Pumas Erzählungen bieten eine schöne Abwechslung, auch wenn sie zunächst einmal ziemlich verwirren. Da er rückblickend erzählt, weiß man als Leser noch nicht immer, was genau er meint. Zeitgleich liest man Luzies Erlebnisse, sie ist einfach noch nicht so weit wie Puma, aber durch seine Andeutungen weiß man schon, dass bald etwas schlimmes oder wichtiges passieren wird. Ein interessantes Leseerlebnis!
"Die Quersumme von Liebe" ist ein Buch, das mich emotional ganz schön mitgenommen hat. Es erzählt von Personen, die mich aufgeregt und wütend gemacht haben, es erzählt von menschlichen Abgründen, es erzählt von einer Bruder-Schwester-Beziehung, die ans Herz geht. Katrin Zipses Schreibstil ist unglaublich schön zu lesen und auf einem anspruchsvollen Niveau. Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die mich überrascht hat.
"Die Quersumme von Liebe." Ein herrlicher und ungewöhnlicher Titel, der diesem Buch allerdings leider trotzdem nicht gerecht wird. Er klingt nach einer lockeren Geschichte über die Liebe, vielleicht mit außergewöhnlichen Protagonisten mit einem Gespür für Mathe. Darum geht es auch in einigen Momenten, doch tatsächlich steht etwas ganz anderes im Mittelpunkt. Hier geht es um das Mädchen Luzie, das beim Entsorgen des Papiermülls einen Brief findet, in dem steht, dass ihre Oma vor ein paar Tagen verstorben ist. Ihre Mutter hat allerdings schon vor 10 Jahren behauptet, dass die Großmutter einen Schlaganfall nicht überlebt hatte, wie sollte das nun also möglich sein? Luzie macht sich auf die Suche nach der Wahrheit, was sich bald als schwieriger als gedacht herausstellt, denn sie scheint sich nicht wirklich an ihre eigene Kindheit erinnern zu können.
Katrin Zipse erzählt diese Geschichte aus zwei verschiedenen Sichtweisen, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Da ist natürlich Luzie, die man ab der Entdeckung der Todesanzeige begleitet, wie sie versucht herauszufinden, was wirklich mit ihrer Oma passiert ist und warum ihre Mutter sie damals belogen hat. Luzie stürzt dabei fast in eine richtige Krise: Was ist denn überhaupt noch wahr an dem Leben, an das sie sich erinnert? Wenn ihre Oma schon nicht vor 10 Jahren gestorben ist, sondern erst jetzt, was ist dann mit ihrem verstorbene Vater geschehen?
Der zweite Handlungsstrang ist der von Puma, der einige Zeit später spielt und auf das Geschehen in der Vergangenheit zurückblickt. Puma ist ein Junge, den Luzie im Verlauf ihrer Geschichte kennenlernen wird und mit dem es auch eine zuckersüße Liebesgeschichte gibt. Die Erzählungen aus Pumas Sicht wirken besonders eindringlich, da er mit einem „du“ Luzie direkt anspricht und damit reflektiert, was geschehen ist.
Das Thema von "Die Quersumme von Liebe" ist ein unglaublich schwieriges. Ich kann und möchte hier natürlich nicht viel dazu verraten, damit ihr es beim Lesen selbst erleben könnt. Es fängt zwar noch recht fröhlich an, Luzies Alltag wird beleuchtet und auch der Titel wird erklärt: Luzie rechnet gern, mit irgendwelchen Zahlen, die sie gerade vorfindet. Das Datum des Tages, ein Kennzeichen, die Anzahl der Dinge, die auf dem Tisch liegen. Wenn ihre Rechnung aufgeht, ist das ein gutes Zeichen; wenn nicht, dann wird vielleicht noch was schlimmes geschehen. Das klingt erst mal nach einer Spielerei, es wird allerdings auch schnell deutlich, dass Luzies Leben überhaupt nicht so fröhlich ist. Sie lebt mit ihrem kleineren Bruder bei ihrer Mutter, die ständig bei ihrem Lover ist und auch sonst nicht besonders viel Liebe und Geborgenheit für ihre Kinder übrig hat. Luzie ist deshalb auf sich allein gestellt, wenn sie mal wieder von einer Panikattacke überrascht wird oder wenn ihr Bruder Aaron traurig ist. Deshalb nimmt sie sich die Suche nach der Wahrheit auch erst mal allein vor.
Pumas Erzählungen bieten eine schöne Abwechslung, auch wenn sie zunächst einmal ziemlich verwirren. Da er rückblickend erzählt, weiß man als Leser noch nicht immer, was genau er meint. Zeitgleich liest man Luzies Erlebnisse, sie ist einfach noch nicht so weit wie Puma, aber durch seine Andeutungen weiß man schon, dass bald etwas schlimmes oder wichtiges passieren wird. Ein interessantes Leseerlebnis!
"Die Quersumme von Liebe" ist ein Buch, das mich emotional ganz schön mitgenommen hat. Es erzählt von Personen, die mich aufgeregt und wütend gemacht haben, es erzählt von menschlichen Abgründen, es erzählt von einer Bruder-Schwester-Beziehung, die ans Herz geht. Katrin Zipses Schreibstil ist unglaublich schön zu lesen und auf einem anspruchsvollen Niveau. Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die mich überrascht hat.