Ein immer wiederkehrendes, aber trotzdem nicht langweiliges Thema in der Science Fiction ist die künstliche Intelligenz und wie sie irgendwann die Menschheit überflügeln wird. In "Das Schiff" von Andreas Brandhorst ist etwas ähnliches schon längst geschehen: Intelligente Maschinen haben angefangen sich selbst weiterzuentwickeln und sind dabei immer besser geworden. Nun sind es die nach der großen Flut übrig gebliebenen Menschen, die ohne die Maschinen gar nicht mehr überleben können. Diese können nicht nur ewiges Leben vergeben, sondern haben auch Brüter entwickelt, die den Unsterblichen ihr Leben so bequem wie möglich machen. Bei der Hauptperson Adam jedoch ist die Operation, die Unsterblichkeit verleiht, fehlgeschlagen und er wurde zum Mindtalker ausgebildet. Diese können im Gegensatz zu den unsterblichen Menschen mit ihrem Bewusstsein die komplette Galaxie bereisen. Adam und seine Kollegen werden also losgeschickt, um sich auf die Suche nach dem verschollenen Volk der Muriah zu machen, entdecken dabei allerdings einen alten und mächtigen Feind.
Die Atmosphäre in diesem Buch ist eine ganz andere als in den Büchern, die ich von Andreas Brandhorst bereits gelesen habe: "Das Kosmotop" und "Ikarus". Beide Bücher haben extrem spannend angefangen und sind rasant und mit viel Action zum Ziel gelangt. Spannung und Action gibt es in "Das Schiff" zwar auch, aber insgesamt erschien mir dieser Roman um einiges ruhiger. Hier wird viel beobachtet und nachgedacht, der Leser bekommt Einblicke in viele Gedanken und Leben. Besonders eindringlich wird hier die Kluft zwischen den Mindtalkern und den Unsterblichen erzählt. Adam, der an seinem 30. Geburtstag erfahren musste, dass er nicht mit seiner Familie unendlich lange leben kann, ist ab diesem Moment komplett von seiner ursprünglichen Umgebung abgeschnitten. Was sind schon um die 100 normale Menschenjahre für einen Unsterblichen? Ein einziger, kleiner und unwichtiger Moment. Als Adam, nun ein alter Mann, viele Jahre später seinem unsterblichen Vater begegnet, erkennt dieser seinen Sohn nicht einmal wieder. Eine Unsterbliche taucht allerdings immer wieder bei Adam auf und scheint ihn nicht zu vergessen: Evelyn. Sie offenbart ihm, dass sie zur Gruppe Morgenrot gehört, die den Maschinenintelligenzen und dem Cluster überhaupt nicht vertrauen. Sind sie bloß Revolutionisten? Verschwörungstheoretiker? Adam fängt langsam an darüber nachzudenken, was er im Auftrag der Maschinen tagtäglich im All erledigt.
Als Mindtalker arbeitet Adam für Bartholomäus, eine Maschine, die sich auf Strategie spezialisiert hat. Bartholomäus versichert ihm immer wieder, wie wichtig er sei und wie gut die Maschinen auf seinen sterblichen Körper Acht geben würden. Bartholomäus und andere intelligente Maschinen, die im Roman immer wieder auftauchen, sind ein unglaublich interessanter Aspekt dieses Romans. Verschiedenste Maschinen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Geht das überhaupt? Können intelligente Maschinen, die nicht leben und von denen man nicht annehmen würde, dass sie ein Bewusstsein oder eine Seele hätten, eigene Persönlichkeiten haben? In "Das Schiff" geht das. Die Charakterisierung der Maschinen, was überhaupt künstliche Intelligenz ausmacht und was daraus erwachsen kann, ist ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Genau dies führt auch unter anderem dazu, dass es hier etwas ruhiger zugeht, langweilig ist es deshalb aber keinesfalls.
Andreas Brandhorst, der Mann mit dem außergewöhnlich riesigen Vokabular, hat mit "Das Schiff" wieder eine tolle Reise durch das Weltall geschrieben. Wie immer strotzt hier alles nur so vor technologischen Fortschritten und deshalb natürlich auch Fremdwörtern. Nicht immer habe ich genau verstanden, wer jetzt wie und wo oder auf welche Weise herumläuft, dafür waren mir die technischen Details manchmal zu hoch und zu dicht. Meinetwegen hätte die Geschichte viel weniger solcher Erklärungen haben können, denn so wirkte es oft sperrig. Zunächst habe ich mir vorgenommen diese Aspekte einfach zu ignorieren und der Geschichte zu folgen, was auch wunderbar geklappt hat. Später jedoch haben solche detaillierten Erklärungen die Kapitel mitunter ein wenig lang gezogen. Die wichtigste Botschaft ist aber trotzdem diese: Ich musste nicht jede Maschine zu 100% verstehen, um die Geschichte an sich verstehen zu können. Und die war wunderbar. Außergewöhnlich, abwechslungsreich, spannend und nachdenklich, oft auch philosophisch. "Das Schiff" empfehle ich jedem weiter, für den sich eine Geschichte über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz interessant anhört.
Ein immer wiederkehrendes, aber trotzdem nicht langweiliges Thema in der Science Fiction ist die künstliche Intelligenz und wie sie irgendwann die Menschheit überflügeln wird. In "Das Schiff" von Andreas Brandhorst ist etwas ähnliches schon längst geschehen: Intelligente Maschinen haben angefangen sich selbst weiterzuentwickeln und sind dabei immer besser geworden. Nun sind es die nach der großen Flut übrig gebliebenen Menschen, die ohne die Maschinen gar nicht mehr überleben können. Diese können nicht nur ewiges Leben vergeben, sondern haben auch Brüter entwickelt, die den Unsterblichen ihr Leben so bequem wie möglich machen. Bei der Hauptperson Adam jedoch ist die Operation, die Unsterblichkeit verleiht, fehlgeschlagen und er wurde zum Mindtalker ausgebildet. Diese können im Gegensatz zu den unsterblichen Menschen mit ihrem Bewusstsein die komplette Galaxie bereisen. Adam und seine Kollegen werden also losgeschickt, um sich auf die Suche nach dem verschollenen Volk der Muriah zu machen, entdecken dabei allerdings einen alten und mächtigen Feind.
Die Atmosphäre in diesem Buch ist eine ganz andere als in den Büchern, die ich von Andreas Brandhorst bereits gelesen habe: "Das Kosmotop" und "Ikarus". Beide Bücher haben extrem spannend angefangen und sind rasant und mit viel Action zum Ziel gelangt. Spannung und Action gibt es in "Das Schiff" zwar auch, aber insgesamt erschien mir dieser Roman um einiges ruhiger. Hier wird viel beobachtet und nachgedacht, der Leser bekommt Einblicke in viele Gedanken und Leben. Besonders eindringlich wird hier die Kluft zwischen den Mindtalkern und den Unsterblichen erzählt. Adam, der an seinem 30. Geburtstag erfahren musste, dass er nicht mit seiner Familie unendlich lange leben kann, ist ab diesem Moment komplett von seiner ursprünglichen Umgebung abgeschnitten. Was sind schon um die 100 normale Menschenjahre für einen Unsterblichen? Ein einziger, kleiner und unwichtiger Moment. Als Adam, nun ein alter Mann, viele Jahre später seinem unsterblichen Vater begegnet, erkennt dieser seinen Sohn nicht einmal wieder. Eine Unsterbliche taucht allerdings immer wieder bei Adam auf und scheint ihn nicht zu vergessen: Evelyn. Sie offenbart ihm, dass sie zur Gruppe Morgenrot gehört, die den Maschinenintelligenzen und dem Cluster überhaupt nicht vertrauen. Sind sie bloß Revolutionisten? Verschwörungstheoretiker? Adam fängt langsam an darüber nachzudenken, was er im Auftrag der Maschinen tagtäglich im All erledigt.
Als Mindtalker arbeitet Adam für Bartholomäus, eine Maschine, die sich auf Strategie spezialisiert hat. Bartholomäus versichert ihm immer wieder, wie wichtig er sei und wie gut die Maschinen auf seinen sterblichen Körper Acht geben würden. Bartholomäus und andere intelligente Maschinen, die im Roman immer wieder auftauchen, sind ein unglaublich interessanter Aspekt dieses Romans. Verschiedenste Maschinen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten. Geht das überhaupt? Können intelligente Maschinen, die nicht leben und von denen man nicht annehmen würde, dass sie ein Bewusstsein oder eine Seele hätten, eigene Persönlichkeiten haben? In "Das Schiff" geht das. Die Charakterisierung der Maschinen, was überhaupt künstliche Intelligenz ausmacht und was daraus erwachsen kann, ist ein wichtiger Teil dieser Geschichte. Genau dies führt auch unter anderem dazu, dass es hier etwas ruhiger zugeht, langweilig ist es deshalb aber keinesfalls.
Andreas Brandhorst, der Mann mit dem außergewöhnlich riesigen Vokabular, hat mit "Das Schiff" wieder eine tolle Reise durch das Weltall geschrieben. Wie immer strotzt hier alles nur so vor technologischen Fortschritten und deshalb natürlich auch Fremdwörtern. Nicht immer habe ich genau verstanden, wer jetzt wie und wo oder auf welche Weise herumläuft, dafür waren mir die technischen Details manchmal zu hoch und zu dicht. Meinetwegen hätte die Geschichte viel weniger solcher Erklärungen haben können, denn so wirkte es oft sperrig. Zunächst habe ich mir vorgenommen diese Aspekte einfach zu ignorieren und der Geschichte zu folgen, was auch wunderbar geklappt hat. Später jedoch haben solche detaillierten Erklärungen die Kapitel mitunter ein wenig lang gezogen. Die wichtigste Botschaft ist aber trotzdem diese: Ich musste nicht jede Maschine zu 100% verstehen, um die Geschichte an sich verstehen zu können. Und die war wunderbar. Außergewöhnlich, abwechslungsreich, spannend und nachdenklich, oft auch philosophisch. "Das Schiff" empfehle ich jedem weiter, für den sich eine Geschichte über die Auswirkungen künstlicher Intelligenz interessant anhört.