Der Weltenfinder: Die zweite Reise ins Wolkenmeer
432 Seiten

Mit "Der Weltenfinder" lässt uns Bernd Perplies schon zum zweiten Mal das Wolkenmeer bereisen. Vor gut einem Jahr habe ich den "Drachenjäger" gelesen und war bereits fasziniert von dieser Welt und hätte mir gewünscht, dass das Buch noch viel mehr Seiten hätte. Nun gibt es gleich ein ganzes zweites Buch, das ist noch viel cooler. Es handelt sich nicht um eine Fortsetzung, sondern um eine eigenständige Geschichte in derselben Welt mit einem anderen Protagonisten und anderen Zielen. Charaktere aus dem Drachenjäger tauchen hier und da für kurze oder auch längere Zeit dennoch auf und bringen tolle Erinnerungen an die erste Reise mit. Doch selbst ohne Kenntnis des ersten Buches erwartet euch im Weltenfinder ein eindrucksvolles Abenteuer.

Die Hauptfigur Corren von Dask ist ein Gelehrter und im ersten Kapitel schwer damit beschäftigt, in eine Klosterbibliothek einzudringen und eine Karte zu stehlen. Diese benötigt er, um seine langjährige Forschung nach dem Grund des Wolkenmeers endlich voranzutreiben, und die Karte bringt auch tatsächlich den erhofften Durchbruch: Er kann sich auf die Suche nach der verschollenen Stadt ThaunasRa machen. Wer das erste Buch bereits kennt, ist mit den Gefahren und Besonderheiten des Wolkenmeers bereits bestens vertraut, aber … nun, wie soll ich das sagen? – Corren kennt den Drachenjäger und Lian, den Protagonisten, offensichtlich nicht. So trifft er irgendwann in Skargakar ein und versucht ein Flugschiff samt Besatzung zu finden und muss schnell erkennen, dass er sein Vorhaben etwas zu naiv angegangen ist. Doch irgendwann findet sich eine Truppe zusammen und sie können sich gemeinsam auf den Weg machen.

Das Wolkenmeer an sich ist genauso spannend wie im ersten Buch, doch der Fokus ist hier ein ganz anderer und deshalb zeigt Bernd Perplies uns Leser*innen andere Aspekte. Das hier ist diesmal nicht die nervenaufreibende Jagd nach einem uralten Drachen, sondern eine etwas ruhigere Jagd nach altem Wissen und der Vergangenheit. "Etwas ruhiger" sage ich mit Absicht, da es sich immer noch um das Wolkenmeer handelt und dort allerhand auf die Forschungsgruppe wartet – seien es Drachen oder Taijirin, die Vogelmenschen, die dort auf den versprengten, schwebenden Inseln leben und Menschen nicht immer wohlgesonnen sind; seien es Intrigen, weil Corren nicht mehr der einzige ist, der nach der verschollenen Stadt am Grund des Wolkenmeers sucht. Correns Forschergeist und auch der seines Begleiters Zamashuras ist in jedem Kapitel zu erkennen. Zamashuras ist übrigens ein Quano, diese Wesen spielen in den "Imperium der Drachen"-Büchern eine große Rolle. Verbindungen zwischen und Verweise auf andere Werke wurden hier hervorragend eingeflochten und es bereitete mir sehr viel Freude, wenn ich so was bemerkt habe.

Bei dieser zweiten Reise ins Wolkenmeer sind Corren von Dask und seine Truppe auf der Suche nach der Entstehung dieses Meeres und nach Ruinen, die sich unter all den Wolken und dem Nebel befinden sollen. "Der Weltenfinder" gibt damit eine ganz neue und spannende Perspektive, hat dadurch einen etwas anderen Ton als "Der Drachenjäger" und konnte mich wieder für diese fantastische Welt begeistern.

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