Am 9. November überkommt mich jährlich die Gänsehaut. Das Gefühl wird begleitet von der Frage, was es für mich bedeutet hätte, wenn sich 1989 nicht so viele Menschen öffentlich gegen das DDR/SED-Regime gestellt und die friedliche Revolution eingefordert hätten. Als eine, die in Ost-Berlin geboren ist und 1989 noch viel zu jung war, um die Geschehnisse kognitiv groß mitzubekommen, verbinde ich mit dem Tag große Dankbarkeit.
Dass der 9. November auch das Datum für die Reichskristallnacht ist und für den Mord und Vernichtungsstrategien steht, wird mein Gefühl der Dankbarkeit immer konterkariert. Und allein das so an dieser Stelle zu formulieren, bereitet mir Unbehagen. Wieso kann ich an einem Tag wie den 9. November überhaupt diese Dankbarkeit fühlen und zulassen?
Diese Widersprüche werden bleiben. Das Buch "Am 9. November" von Anke Hilbrenner und Charlotte Jahnz geht für sechs verschiedene Ereignisse am 9. November zu unterschiedlichen Zeiten in die Tiefe. Die Autorinnen geben vor allem Zeitzeug*innen eine Stimme. Für mich eine der großen Stärken des Buches. Und dann ist dann noch der tolle Schlussessay, der weitere Perspektiven aufzeigt.
Am 9. November überkommt mich jährlich die Gänsehaut. Das Gefühl wird begleitet von der Frage, was es für mich bedeutet hätte, wenn sich 1989 nicht so viele Menschen öffentlich gegen das DDR/SED-Regime gestellt und die friedliche Revolution eingefordert hätten. Als eine, die in Ost-Berlin geboren ist und 1989 noch viel zu jung war, um die Geschehnisse kognitiv groß mitzubekommen, verbinde ich mit dem Tag große Dankbarkeit. Dass der 9. November auch das Datum für die Reichskristallnacht ist und für den Mord und Vernichtungsstrategien steht, wird mein Gefühl der Dankbarkeit immer konterkariert. Und allein das so an dieser Stelle zu formulieren, bereitet mir Unbehagen. Wieso kann ich an einem Tag wie den 9. November überhaupt diese Dankbarkeit fühlen und zulassen? Diese Widersprüche werden bleiben. Das Buch "Am 9. November" von Anke Hilbrenner und Charlotte Jahnz geht für sechs verschiedene Ereignisse am 9. November zu unterschiedlichen Zeiten in die Tiefe. Die Autorinnen geben vor allem Zeitzeug*innen eine Stimme. Für mich eine der großen Stärken des Buches. Und dann ist dann noch der tolle Schlussessay, der weitere Perspektiven aufzeigt.