Herr aller Dinge
689 Seiten

"[Es ist] auch hier wieder ein einzelner Mann, welcher die Fäden in der Hand hält. Dieses Mal ist jedoch auch eine starke Frau als Ergänzung und Komplementär mit dabei. Und beide gemeinsam ziehen einen beim Lesen durch das Auf und Ab der Erkenntnisse und Emotionen. Beide stehen als Kinder am Anfang der Erzählung, beide bilden ganz am Ende den krönenden Abschluss.

Dazwischen wachsen Kinder heran, werden erwachsen, gewinnen an Wissen und Lebenserfahrung dazu. Sie machen dieses sowohl gemeinsam als auch vollkommen unabhängig voneinander. Es ist faszinierend. Während die Dame im Gespann zwar als hauptsächlich wunderschön gezeichnet ist, spielt erst ihre intellektuelle Weltsicht die eigentlich treibende Rolle. Quasi ganz allein stellt sie die komplette, bisher übliche Weltanschauung zur Menscheitsgeschichte in Frage, behauptet sie, dass es so etwas wie uns schon einmal vor geraumer Zeit gegeben hat. Und sie sucht nach Belegen und Gründen für deren Aussterben. Diese liefert – wie soll es anders sein? – der Herr im Bunde. Auf eine ebenfalls clevere Art lässt er sich von seinen Träumen zu neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen treiben. In der Nanotechnologie münden diese schlussendlich. Und deren Möglichkeiten sind immens. Sie vermögen es, Weltfrieden zu schaffen. Sie vermögen es, alles zu vernichten. Und genau zwischen diesen Polen pendelt die Realität. Beides scheint möglich. Und zwar bis zum gnadenlosen Ende."

(https://sr-rolando.com/2018/04/17/herr-aller-dinge-von-andreas-eschbach/)

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