Wie schön wir waren
442 Seiten

In einem (fiktiven) afrikanischen Land werden die Ölressourcen des kleinen Dorfes Kosawa von einem amerikanischen Konzern namens Pexton ausgebeutet. Generationen an Kindern werden aufgrund der dabei entstehenden Verunreinigungen immer wieder vergiftet und begraben. Eines Tages stellt sich das Dorf gegen den Ölkonzern. Vor allem das kleine Mädchen Thula wächst dabei zur Revolutionärin heran. Ein jahrzehntelanger Kampf gegen den Konzern, gegen die Verstrickung von Staat und Kapital sowie Neokolonialismus beginnt.

Was hier Fiktion ist, könnte beispielhaft für verschiedene Kämpfe auf dem afrikanischen Kontinent stehen - gerade die Parallele zu den tatsächlich stattfindenden Kämpfen der Ogoni in Nigeria gegen den echten Ölkonzern Shell fällt einem ein. Beschrieben wird hier ein Widerstand, dem man nah sein kann. Ich mag Romane, die von Aufständen erzählen, weil sie dabei einen Blick in die individuelle Auseinandersetzung geben. In diesem Fall wurde aber auch eine kollektive Auseinandersetzung durch die verschiedenen Perspektiven der Dorfbewohner*innen dabei aufgezeigt. Stellenweise war es mir kurz etwas zu zäh, sodass ich länger brauchte, um weiterhören zu wollen. Die Kapitel sind auch relativ lang im Gegensatz zum letzten Hörbuch, daher konnte ich es nicht so gut einfach nebenbei hören, weil ich mitten im Kapitel abbrach und beim nächsten Mal wieder reinkommen musste. Hängt aber auch mit meiner kurzen Aufmerksamkeitsspanne zusammen. Das Ende war leider ernüchternd, aber im Sinne dass es wohl einfach sehr realistisch war. Damit aber ein Roman, der aktueller den je ist. Denn auch wenn es nie explizit ausgeschrieben ist, ist das ein Roman über Klimagerechtigkeit. Über die Kämpfe im globalen Süden, die am meisten darunter leiden, dass wir global in einem kapitalistischen System leben, das inhärent die Klimakrise hervorbringt.