Rabenthron
893 Seiten

Rabenthron von Rebecca Gablé entführt die Lesenden in das England des Jahres 1013, eine Zeit des Umbruchs, in der Wikingerüberfälle, Machtkämpfe und politische Unsicherheit das Land prägen. König Æthelred II. („der Unberatene“) ist zu schwach, um sein Reich zu schützen. In dieser gefährlichen Zeit begegnen sich der junge Engländer Ælfric of Helmsby und der dänische Gefangene Hakon. Aus ihrer ungewöhnlichen Freundschaft entsteht eine Geschichte von Loyalität, Verrat und Hoffnung, die sie in den Einflussbereich der machtbewussten Königin Emma von der Normandie führt.

Die Autorin verknüpft persönliche Schicksale mit grossen historischen Ereignissen. England steht zwischen Angelsachsen, Dänen und Normannen, und Emma wird zur Schlüsselfigur dieser Übergangszeit: zweimal Königin von England, Mutter zweier Könige und eine Frau, die in einer von Männern dominierten Welt politischen Einfluss gewinnt.

Wie stets überzeugt Rebecca Gablé durch gründliche Recherche und atmosphärische Dichte. Man erfährt viel über die Geschichte Englands im 11. Jahrhundert; insgesamt bleiben die Figuren jedoch recht schematisch, und es ist meist klar, wer die Guten und wer die Bösen sind. Grosser Pluspunkt: Der wunderschön gestaltete farbige Buchschnitt, mit dem man im Zug lesend die Menschen rundherum beeindrucken kann.