Mal wieder ein zufälliger Hörbuch-Griff. Im Ansatz fand ich die Geschichte interessant, aber ich stoße mich sehr an der Umsetzung. Die Grundhandlung ist schnell erzählt: Kerze, ein elfjähriges Mädchen, macht sich auf die Suche nach Power, dem verschwundenen Hund der Nachbarin. Die ersten Kapitel sind noch harmlos, fast langweilig, dann driftet es aber in Sphären ab, die ich teilweise als verstörend empfand. Bei der Wahl ihrer Charaktere setzt Verena Güntner auf Kinder; aber genau diese Kindlichkeit nehme ich den Figuren einfach nicht ab. Die Erwachsenen sind da etwas besser getroffen, vielleicht sogar interessanter, aber nehmen im Verlauf des Romans zu wenig Raum ein. Sprachlich war es nicht meins. Es lag zum einen an der Lesung der Autorin, zum anderen aber auch schlichtweg am Stil. Verena Güntner bedient sich kurzen Sätzen, vieles klingt gleich und irgendwie gelingt es der Autorin nicht, eine zum Plot passende Atmosphäre zu erzeugen. Auch, wenn der Roman in sich geschlossen war, blieben unglaublich viele Fragen offen. Mich konnte Power leider nicht in seinen Bann ziehen.
Unsicher wie ich das Buch finden soll. Anfangs noch ziemlich interessant, weil Kerze ein faszinierender Charakter ist, aber zum Schluss hin wurde das Buch immer abstruser und spielte sich in Höhen, die mich teilweise ziemlich verwirrten und sprachlos machten. Trotz alledem hat es mich in seinen Bann gezogen, ein wunderliches Erlebnis.