Das dritte Abenteuer mit Xavier Kieffer ist wie schon die beiden ersten ein kurzweiliges Unterfangen, bei dem man nebenbei noch die ein oder andere Sache aus der Gastronomie lernen kann. Schwächen sind auch vorhanden, z. B. Wenn der Luxemburger Koch wieder aus nicht ganz nachzuvollziehenden Gründen versucht in einem Mordfall selbst zu ermitteln, statt mit der Polizei zusammen zu arbeiten. Trotz alledem macht mir Letzte Ernte Lust auf den Rest der Reihe.

Xavier Kieffer, der luxemburgische Koch, steckt wider Willen mal wieder mittendrin in einem Verbrechen. Ein Unbekannter stolpert offensichtlich betrunken in Kieffers Stand auf der Luxemburger Kirmes und verliert dabei Schlüssel und eine Magnetkarte. Als der Fremde am nächsten Morgen tot aufgefunden wird, rufen die beiden Männer, die am Vorabend nach ihrer eigenen Aussage ihren betrunkenen Freund heimbringen wollten, einen unguten Verdacht bei Xavier wach, der noch durch einen mysteriösen Anruf einer unbekannten Firma verstärkt wird, die die Rückgabe der Karte und der Schlüssel wünscht. Xavier beginnt zu ermitteln...
Auch in diesem dritten Band dreht sich der Krimi um ein aktuelles Thema: spekulative Wertpapiergeschäfte im Nahrungsmittelbereich. Doch keine Sorge: Selbst für völlig unwissende Lesende wird hier in verständlicher wie auch unterhaltsamer Form eine Art Einführung zu diesem Gebiet geliefert. Das Ganze ist um einen angenehm spannenden Krimi drumrum gestrickt, der wie üblich jede Menge luxemburgisches Lokalkolorit liefert (wobei mir einfällt: Ich war immer noch nicht dort ;-)).
Gefehlt haben mir indes die ausführlichen Koch- und Essbeschreibungen der vorherigen Bücher. Nicht, dass in diesem Band davon nicht die Rede wäre. Aber es fällt doch deutlich weniger detailgetreu aus und kommt auch seltener zur Sprache - was ich eindeutig daran festmachen kann, dass mir beim Lesen kaum das Wasser im Munde zusammenlief und ich dieses Mal an keinem Rezept Interesse zeigte.
Doch alles in allem: Eine schöne kurzweilige Krimiunterhaltung mit sympathischen Figuren und viel luxemburgischen Flair.