Ich bin an das Buch rangegangen mit dem Gedanken, dass es mir nicht gefallen wird, weil ich, was so drüber berichtet wurde, davon überzeugt war, dass es mit einer Menge schwieriger Themen nicht sonderlich gut umgehen würde.
Dahingehend wurde ich positiv überrascht. Die Protagonistin trinkt, eine Menge, und verliert dann die Kontrolle über sich selbst. Ihre Traumata, die sie sonst verdrängt, kommen hoch und sorgen dafür, dass sie emotional extrem instabil ist. Ich hatte damit gerechnet, dass mit dem Thema Sucht und Trauma also irgendwie schlecht umgegangen wird, aber die einzige, die damit schlecht umgeht, ist die Protagonistin.
Alle anderen drücken mehrfach ihre Sorge aus, unterstützen sie, als sie aufhören möchte zu trinken und auch sonst wird Hilfe angeboten, wo es nur geht, Therapie ist etwas vollkommen normales.
Tycho struggelt. Mit drei Ausrufezeichen, unterstrichen, fettgedruckt und ihr Umgang mit ihren Problemen ist natürlich nicht frei von Fehlern. Darum ist die Entwicklung, die sie durchmacht auch sehr schön zu beobachten und auch, dass sie keinen linear ansteigenden Progress macht, sondern auch scheitert und dieses Scheitern von ihr selbst thematisiert wird.
Mal abgesehen vom Umgang mit mental health und schweren Themen, hat das Buch eine queere Hauptfigur, das love interest ist lesbisch und keine gays werden geburried. Großer Fan davon.
Es gibt Sexszenen, die wirklich gut geschrieben sind und an guten Punkten in der Handlung vorkommen, ohne irgendwie einen komplett rauszureißen oder deplatziert zu wirken. Kann man auch gut skippen, wenn man das nicht lesen (oder in meinem Fall hören) will.
Die Handlung an sich entwickelt sich in angenehmem Tempo, die Plottwists haben mich ziemlich überrascht. Schreibstil ist durch ich-Perspektive, Präsens nicht direkt meins, aber man gewöhnt sich schnell dran.
Punktabzug für Cops sind "die Guten", aber was will man machen.
Positiv fand ich auch die vorangestellten Content Warnungen, auch wenn diese nicht vollständig sind. Vielleicht, um "nicht zu spoilern" und vielleicht liegt das wiederum daran, dass es sich ja auch um ein Verlagsbuch handelt und die da noch nicht so weit sind, wie sie sein sollten.
CW Alkohol, Sucht, Trauma, Sex
Ich bin an das Buch rangegangen mit dem Gedanken, dass es mir nicht gefallen wird, weil ich, was so drüber berichtet wurde, davon überzeugt war, dass es mit einer Menge schwieriger Themen nicht sonderlich gut umgehen würde. Dahingehend wurde ich positiv überrascht. Die Protagonistin trinkt, eine Menge, und verliert dann die Kontrolle über sich selbst. Ihre Traumata, die sie sonst verdrängt, kommen hoch und sorgen dafür, dass sie emotional extrem instabil ist. Ich hatte damit gerechnet, dass mit dem Thema Sucht und Trauma also irgendwie schlecht umgegangen wird, aber die einzige, die damit schlecht umgeht, ist die Protagonistin. Alle anderen drücken mehrfach ihre Sorge aus, unterstützen sie, als sie aufhören möchte zu trinken und auch sonst wird Hilfe angeboten, wo es nur geht, Therapie ist etwas vollkommen normales. Tycho struggelt. Mit drei Ausrufezeichen, unterstrichen, fettgedruckt und ihr Umgang mit ihren Problemen ist natürlich nicht frei von Fehlern. Darum ist die Entwicklung, die sie durchmacht auch sehr schön zu beobachten und auch, dass sie keinen linear ansteigenden Progress macht, sondern auch scheitert und dieses Scheitern von ihr selbst thematisiert wird. Mal abgesehen vom Umgang mit mental health und schweren Themen, hat das Buch eine queere Hauptfigur, das love interest ist lesbisch und keine gays werden geburried. Großer Fan davon. Es gibt Sexszenen, die wirklich gut geschrieben sind und an guten Punkten in der Handlung vorkommen, ohne irgendwie einen komplett rauszureißen oder deplatziert zu wirken. Kann man auch gut skippen, wenn man das nicht lesen (oder in meinem Fall hören) will. Die Handlung an sich entwickelt sich in angenehmem Tempo, die Plottwists haben mich ziemlich überrascht. Schreibstil ist durch ich-Perspektive, Präsens nicht direkt meins, aber man gewöhnt sich schnell dran. Punktabzug für Cops sind "die Guten", aber was will man machen.
Positiv fand ich auch die vorangestellten Content Warnungen, auch wenn diese nicht vollständig sind. Vielleicht, um "nicht zu spoilern" und vielleicht liegt das wiederum daran, dass es sich ja auch um ein Verlagsbuch handelt und die da noch nicht so weit sind, wie sie sein sollten.