In diesen Krimis läuft nichts so richtig glatt, weder bei den Guten, noch bei den Bösen. Keine Superhelden. Aber trotzdem Leute mit Mission oder Vision, auch wenn wieder einiges schiefgeht.
Alles andere als ein Alpenkrimi.
Im Gegensatz zu jedem Literatur-Kanon ist dieses Buch gefährlich, da es den Lesefluss u. U. zu einem Stack Overflow führt. In den Romanen der Thursday-Next-Reihe ist von so vielen wunderbaren Büchern die Rede, das die Leseliste kilometerlang wird. Gegen Jasper Fforde ist walter Moers literarischer Kindergarten.
Selbst wenn ich einigen Einordnungen Clarks skeptisch gegenüber stehe und die Erbsenzählerei der aktuellen popularhistorischen Publikationen mich wirklich nerven, empfehle ich dieses Buch von der ersten bis zur letzten Seite (resp. Minute, wer es wie ich lieber ungekürzt hören mag). Allein. Rund 1/4 Jahr Geschichts-Leistungskurs sind danach gründlich im Eimer.
Neuer Inhalt in alten erzählerischen Schläuchen. Herrlich grotesk. Ärgerlich an den Stellen, wo Jonasson entweder eine Pointe zu Tode reitet, oder die Regel verletzt, dass man einen guten Witz nur einmal pro Text verwendet und das eine Variante eines Witzes letztendlich doch immer noch auf den gleichen Witz referenziert. Der nächste Roman bräuchte dann bitte mal ein anderes Konzept oder sollte ganz ausbleiben.
Folkmar Windell ist zurück und fällt ganz tief, weil er den über vierhundert Paragraphen langen Vertrag mit IHR nicht genau gelesen hat. Konto leer, Freundin weg, Penthouse kurz vor dem Abriss, Aber Windell schreibt sich mit seinem Alter Ego Hermine Inaway aus dem Schlamassel heraus. Die Geschichte die dabei entsteht ist Schund vom Feinsten, der im Fürstentum Lichtenstein, Quatsch: Drachenstein spielt. Nebenbei rechnet Folkmar Windell alias Hermine Inaway auch noch mit dem Vorabendprogramm der ARD und dem Großteil des Nach-Tagesschau-Fernsehens ab. Fernsehkritik von der Boshaftigkeit eines Oliver Kalkofe, nur im Roman eingebettet.