Momente
100 Seiten

hat Momente gesammelt, von 2016 bis 2023, sieben Jahre lang also, es sind kurze Texte von Beobachtungen (das erste schlohweiße Schamhaar), von der Begegnung mit anderen Menschen, Begebenheiten die er in Zügen erlebt hat, solche, die davon erzählen, wie schön und wie schwer das Leben manchmal ist, wie unfassbar all diese Momente sind, die unser Leben ausmachen. Ein einziger Text ist länger, weil er aus vielen Momenten besteht, hier erzählt Krämer von all den Momenten, „die du nicht bemerkst, über die du gar nicht nachdenkst, aus dem einen Grund: weil du nicht musst.“ Es ist ein Text, vermutlich der einzige, der bewusst auf Humor verzichtet, weil Humor hier einfach nichts, gar nichts, verloren hat, der stattdessen die Perspektive wechselt, der von all den nicht Momenten erzählt, die so vielen von uns erspart bleiben, ohne dass wir etwas dafür getan haben, nur weil wir etwas nicht sind oder haben. Das ist keine Anklage und keine Klage, sondern vielmehr eine besondere Art von Solidarität. Die übrigen Momente hat Krämer mit dem ihm eigenen Humor gesammelt und ja, mit einer besonderen Art von Zärtlichkeit auch.

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