Der Fremde in uns
238 Seiten

Gruen analysiert ausgiebig an geschichtlichen Figuren und seinen eigenen Patienten, wie Autoritätsgläubigkeit, Grausamkeit und ebenso empathie- wie kritiklose Gefolgschaft aus Sozialisationsschäden entsteht. Aus dem Trauma als Kind nicht geliebt worden zu sein. Letztendlich schließt diese Lektüre an Tempest "Verbundenheit" an, aber auch an Cains Bittersüß. Gruen schreibt: "Ohne Bewußtwerden seines Schmerzes kann ein Mensch nicht zum Menschen werden. Er kann höchstens einer effizienten Maschine gleichkommen, die das Menschsein imitiert. Diejenigen dagegen, die Schmerz spüren, bleiben bei ihrem Bemühen, ihre Individualität, ihre Vitalität und ihre Liebe zum Leben zu realisieren. Das haben die anderen mit ihrem der unterdrückenden Rache gewidmeten Leben aufgegeben."

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