Schwarzer Rost heißt das Opfer, ähh: Buch, in diesem Fall. Und es handelt von genau diesem Rost. Dabei geht es um eine Krankheit, welche Getreidepflanzen befällt und letztlich vernichtet. So etwas skaliert natürlich nicht. Oder besser gesagt: Es skaliert möglicherweise ganz hervorragend, wir finden das dann nur nicht so toll. Denn wenn Getreidepflanzen vernichtet werden, fallen Ernten aus. Wenn Ernten ausfallen, hungern Menschen. Wenn Menschen hungern, wird es ungemütlich.

Damit wäre der Spannungsbogen gesetzt. Und damit steht auch die eine oder andere Plotwendung mehr oder weniger fest. Denn so ein Plot lädt zu Verschwörungstheorien ein. Und diese Einladung nimmt Axel Hollmann hier dankend an. Das macht er so, wie es sich gehört. Es bleibt also nicht bei einer Theorie, es spielen mehrere Personen ihre Rollen, es wird anständig zügig zwischen ihnen hin- und hergewechselt, man wird beim Lesen munter von einem wahrscheinlich Schuldigen des ganzen Dramas zum nächsten geschubst. Das gefällt.

Noch mehr gefällt, dass er es sich mit der Auflösung nicht ganz so einfach macht und es eben nicht einfach nur beim offensichtlich bösen System belässt, dass gar nicht anders kann, als viele unschuldige Menschen zu drangsalieren, zu unterdrücken und verhungern zu lassen. Sondern es gibt zum Ende hin noch eine nette, von diesem Schema abweichende Wendung.

(https://sr-rolando.com/2018/11/23/schwarzer-rost/)

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