Und dein Leben, dein Leben
112 Seiten

Die Geschichte erzählt von einer Frau, einer Autorin, also einer, die selbst auch wieder Geschichten erzählt. Das ist weit weniger selbstreferenziell, als man jetzt befürchten mag. Es kommt sogar eine Geschichte von ihr im Buch vor. Und das tut sie recht geschickt und passend. Als Teil eines Dramas in ihrem kleinen, versteckten Haus am oben erwähnten See. Sie bekommt dort Besuch. Von einem selbstbekennenden Serienmörder, der von ihr fasziniert ist, ein Fan also.

Sparen wir uns den Vergleich mit Stephen Kings Misery. Schwerer fällt es hingegen, nicht das Stockholm-Syndrom zu sehen. Denn unsere Dame findet Gefallen an ihrem Besuch. An diesem Mann, der sie gefangen hält und erzählt, wie er sie umbringen würde, wenn er es denn täte.

Das ist durchaus spannend. Zumal auch andere Männer ihre Rolle für unsere Protagonistin spielen. Der nette Herr aus dem Dorf zum Beispiel, der in sie verliebt zu sein scheint. Und der Brieffreund, den es hier tatsächlich noch gibt. Man glaubt‘s ja kaum. Für lange ausgestorben hält man diese doch mittlerweile. Irgendwie passend, dass jener hier zum Tode verurteilt auf die Vollstreckung seines Schicksals wartet.

Drei Herren also. Und mittendrin oszilliert eine Frau. Gefühlt zumindest. Es ist faszinierend, auch wenn sich beim Lesen immer wieder der Eindruck aufdrängt, dass diese Gemengelage nicht ernst gemeint, nicht wahr sein kann.

Genau auf diese Frage läuft es letztlich auch hinaus: Was ist eigentlich wahr? Und was nur eingebildet?

Tja, gute Frage. Und sie wird kurzweilig erzählend präsentiert.

(https://sr-rolando.com/2018/07/02/und-dein-leben-dein-leben-von-magret-kindermann/)

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