Ich hatte ein Interview mit Nora Bossong zu ihrem Buch im Fernsehen gesehen und dann kaufte ich es, weil ich ohnehin neugierig bin, was da passiert, wo Frauen bis heute nicht hindürfen, obwohl das ja in Hamburg touristisch gesehen wichtig wäre. Nun ja. Bossong besucht verschiedene Orte: Sexkinos, Swingerclubs, Sexmessen und guckt sich um. Das ist okay interessant. Gleichzeitig distanziert sie sich aber immer stark, meistens ist sie stille Beobachterin und man bekommt nur mit, was sie in dieser Rolle mitbekommt. Bedeutender sind die Stellen und Interviews mit echten Menschen, die letztendlich praktisch zerschlagen, dass es unbedenklichen bezahlten Sex geben kann. Es ist immer eine Machtdemonstration der Person, die das Geld mitbringt und jeder Zeit zu wem anders gehen könnte. Und da sind Dumpingpreise, die das Geschäft kaputt machen (seit der EU-Osterweiterung) - das heißt unter 50€. Und dass wir glauben, Männer haben ein Recht auf die "Ressource Sex". Und: ein Verbot der Prostitution hätte Nachteile, die Legalisierung aber ebenso. Alles Mist. Bitte seid nicht scheiße zu armen bulgarischen Frauen, danke.

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