Es geht in diesem Buch über den Vietnam-Krieg um eine Erhebung an der Grenze Vietnams zu Laos, die die Soldaten „Matterhorn“ tauften und nicht um ein weiteres Werk zum Thema „Alpines Klettern“. Es sind in der Regel ganz junge Männer, die in diesem und in weiteren Kriegen seit diesem kämpfen und sterben und überwiegend lieber anderes täten als politische Pläne umzusetzen, die von ihnen weit entfernt ausgedacht werden. Meist kennen sie die politischen Zusammenhänge nicht, denen sie ausgeliefert sind, haben aber auch keine Alternative zum ihrem Los, wenn sie (meist) bildungsfern und vor allem schwarz sind. Aus heutiger Sicht ist dieser Roman für fast Gleichaltrige auch ein Geschichtsbuch. Sollten darunter Bewerber für die Bundeswehr sein, die sich zunehmend zu einem außenpolitischen Handwerkszeug deutscher Politik entwickelt und den Begriff der „Landesverteidigung“ neu definiert, sollten diese das Werk von Karl Marlantes genau lesen. Der brauchte viele Jahre und fast 700 Seiten, um sich seine Erlebnisse in diesem Krieg in Fernost von der Seele zu schreiben.

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