What's our problem?: A self-help book for societies
746 Seiten

Früher habe ich Tim Urban sehr für seine Deep-Dives zu verschiedenen Themen geschätzt (Künstliche Intelligenz z. B.). Das erste Drittel dieses Buchs fand ich auch sehr interessant, weil er dort viele Konzepte einführt und mit gewohnt lustigen, informativen Zeichnungen erklärt. Die übrigen zwei Drittel sind dann leider ein sehr anekdotisch aufgebauter Rant über Wokeness, Gender Studies und Social Justice Bewegungen, die ihm persönlich zu weit gehen... Aus seiner akademischen, wohlhabenden Sicht mögen das die größten Probleme unserer Zeit sein, ich denke aber, dass er viele tatsächliche Probleme, die Gesellschaften haben (z. B. Armut, fehlende Bildung, schwache Gesundheitssysteme, Umgang mit dem Klimawandel, etc...), einfach ausblendet, um sich stattdessen stundenlang darüber aufzuregen, was man heute alles nicht mehr sagen darf, was früher noch okay war... naja. Zwei Sterne dafür, dass das erste Drittel interessant und informativ war. Den Rest hätte man sich in dieser ausufernden Form definitiv sparen können. Achso und was ist jetzt sein genialer Lösungsvorschlag nach knapp 750 Seiten, wie wir unsere gesellschaftlichen Probleme lösen können? - Besser und vernünftiger miteinander reden und offen für andere Meinungen sein. Wow, das ist ja geradezu revolutionär...