Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein
334 Seiten

Es ist nicht leicht, ein guter Mensch zu sein. Doch warum eigentlich? Was genau hindert uns daran, das Richtige zu tun? Warum sind wir bereit, moralisch fragwürdige Entscheidungen zu treffen, obwohl wir genau wissen, dass sie anderen schaden? Und was können wir tun, um etwas daran zu ändern? Diese und ähnliche Fragen beantwortet Armin Falk in seinem Sachbuch „Warum es so schwer ist, ein guter Mensch zu sein“.

Zugegeben: Das meiste hat man sich schon gedacht. Sowohl, was die Probleme, als auch, was die Lösungen angeht. Deshalb fand ich nicht einmal zwingend das „Warum?“ hinter unserem Verhalten am interessantesten, sondern die verschiedenen Studien, die Armin Falk und seine wissenschaftlichen Kolleginnen und Kollegen zu diesem Zweck durchgeführt haben. Diese waren sehr erfrischend zu lesen und hatten dabei teils vorhersehbare, teils überraschende Ergebnisse.

Was die Gründe angeht, weswegen wir uns auf bestimmte Weisen verhalten, faszinierte mich besonders das Thema der Reziprozität („wie du mir, so ich dir“) mit den beschriebenen Beispielen und Studien. Zu sehen, wie stark unser Verhalten von anderen abhängt, war sehr aufschlussreich, weil ich die Effekte nicht so groß eingeschätzt habe, wie sie tatsächlich sind.

Ebenfalls wichtig ist, wie stark man sich mit diesem Sachbuch identifizieren kann. Des Öfteren bin ich darüber gestolpert, dass ich mich genauso verhalten habe, wie der Autor es beschrieben hat, so ungern man sich das vielleicht eingestehen möchte.

Insofern hat dieses Sachbuch für mich zwar keine neuen Informationen geboten, doch dafür die Gelegenheit, über mein eigenes Verhalten zu reflektieren und es bestenfalls zu ändern. Deshalb empfehle ich das Buch vor allem den Leserinnen und Lesern, die bereit sind, ihr eigenes Selbst zu konfrontieren und zu verbessern – so schwierig das auch sein mag.