Mein Jane Auste re-listen geht weiter. Ich hatte kurz überlegt, zum Semesterstart damit aufzuhören, aber habe dann doch gemerkt, dass ich die Ablenkung brauche und dass Corona-Podcasts, so informativ wie sie doch sein mögen, nicht die perfekte Spaziergangbegleitung für mich sind. Zu Überredung hatte ich wahrscheinlich die wenigste Verbindung von allen Jane Austen Werken (zusammen mit Northanger Abbey), weil es zu den Büchern gehört, die ich nur einmal gelesen habe und wovon ich auch nie eine Verfilmung gesehen habe. Das einzige, woran ich mich erinnern konnte, ist dass die Liebeserklärung in Überredung die schönste ist, die ich je gelesen habe, und mein kleines Herz damals sehr berührt hat. Das trifft heute immer noch zu. Ansonsten hatte ich gar nicht so große Erwartungen an das Werk. Zu Unrecht! Auch hier wieder wurde ich ein bisschen überrascht, wie interessant und mitreißend die Geschichte ist. Man kann in Überredung sehr gut mit der Heldin mitfühlen, mehr als in anderen Werken eigentlich. Und auch, wenn ich ja immer wusste, dass sie und der Herr am Ende zusammenfinden würden, kam mir das zeitweise so abwegig vor, weil das Buch so gut geschrieben ist und einen in die Irre leitet. Dafür ist die Auflösung am Ende umso schöner und herzerwärmender. Selten hat man es einer Austen-Heldin mehr gegönnt.