Die australische Form von Sarah Kuttners Mängelexemplar - und das war wegen der Form der Aufarbeitung psychischer Erkrankungen schon nicht meins. Bei Toni Jordan ging es mir ähnlich. Die Protagonistin Grace lebt mit einer Zwangsstörung, die sich durch das Abzählen und Vermessen ihrer Umwelt äußert. Die Darstellung des Zählens wirkte auf mich sehr plakativ, die Entwicklung im Laufe des Romans stark vereinfacht und einfach unglaubwürdig und gerade der mittlere Teil war dann doch etwas stumpf. Ob eine tiefergehende Auseinandersetzung mit dem Krankheitsbild stattgefunden hat, bleibt für mich mehr als fraglich und das kreide ich dem Roman tatsächlich stark an. Repräsentation ist wichtig, aber dann doch bitte realitätsnah. Der gesamte Roman plätschert ziemlich seicht und ohne wirklichen roten Faden vor sich hin, die Liebesgeschichte ist mehr als vorhersehbar und hatte, abgesehen von vielen Sexszenen, kein wirkliches Profil. Man kann schon fast von Glück sprechen, dass es nicht in Richtung "Liebe heilt alles" ausgeartet ist. Für mich absolut kein Buch mit Mehrwert.