Operation Waldessturm
69 Seiten

Der gemeine Krimi bietet gern einen ordentlichen Bösen auf der einen Seite, die moralisch ihm überlegene und ermittelnde Polizei auf der anderen Seite und ein oder mehrere Leichen mittendrin. Das ist hier etwas anders. Das Setup hier ist ein recht interessantes und bringt diese eingefahrenen Rollen ein wenig ins Wanken. Das ist gut. Das ist erfrischend. So etwas könnte man ruhig öfter mal lesen.

Leider kommt der Text handwerklich nicht an die Idee heran. Leider hätte er noch etwas Überarbeitung gebraucht, um die Faszination von der Idee bis zum Lesevergnügen zu übertragen. So bietet der Text zum Beispiel zu viele Redundanzen. Irgendwie wirkt er wie eine Sammlung feiner Beispiele für Stephan Waldscheidts Tipps zum Streichen von Wörtern oder ganzen Passagen. Ob einzelne Wörter, ganze Passagen oder (Haustier-) Charaktere: weniger wäre etwas mehr gewesen.

Das ist sehr schade, denn die Storyidee ist wie gesagt eine gute. Sie verspricht sowohl Spannung als auch Überraschung. Und sie hätte eine adäquate Verarbeitung sehr verdient.