Beckett mal ganz anders, vermute ich zumindest :-) Denn Simon Beckett, bekannt für Thriller wie Kalte Asche, Die Chemie des Tode usw., die gespickt sind mit Todesfällen und deren Aufklärung, legt mit Obsession ein Buch vor, das zwar durchaus thrillermäßige Momente aufweist, aber in erster Linie das Psychogramm eines liebenden Vaters darstellt. Weniger spannend empfand ich es deshalb jedoch nicht, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich ohne jede Erwartung an dieses Hörbuch herangegangen bin. Soviel vorab, aber nun zum Inhalt.
Nachdem Bens Frau Sarah völlig überraschend starb, steht er mit ihrem kleinen autistischen Sohn Jacob allein da. Als er Sarahs Schränke ausräumt, entdeckt er nach kurzer Zeit, dass Jacob überhaupt nicht ihr Sohn war: Sie entführte ihn kurz nach seiner Geburt. Ben macht sich auf die Suche nach seinen Eltern - und findet Dinge heraus, die sein und auch Jacobs Leben radikal verändern.
Die Geschichte wird fast vollständig aus Bens Sicht erzählt und zwar so detailliert, dass man all seine Gefühlsregungen gut nachempfinden kann. Man ärgert sich mit ihm über all das erlittene Unrecht, die Machtlosigkeit der er ausgesetzt ist, spürt, dass etwas Schreckliches geschehen wird und teilt seine Angst und Sorgen über das, was noch bevorsteht. Die Ungewissheit lässt einen weiterlesen und weiterlesen - an Spannung fehlt es diesem Buch bestimmt nicht. Doch wer einen 'normalen' Thriller erwartet hat, dürfte enttäuscht sein. Es geht hier nicht um Mord und Aufklärung, sondern um den Kampf zweier Männer um ein Kind.
Furchtbar langweilig ohne Spannung. Enttäuschend.
Ich wollte im Urlaub einen Thriller lesen und dieser stand in der Ferienwohnung. Der Thriller zieht sich sehr langsam dahin. Gleich zu Anfang wird die eigentlich interessante Enthüllung offenbart: Das Stiefkind der verstorbenen Frau ist kein leibliches sondern wurde aus dem Geburtskrankenhaus entführt. Danach spioniert die Hauptperson zwar obsessiv der leiblichen Familie des Kindes hinterher aber bis zum (übertriebenen) Showdown am Ende des Buches passiert nichts mehr. Für den Urlaub hat es seinen Zweck zur Unterhaltung erfüllt. Mehr aber auch nicht.