Marienkäfertage
223 Seiten

Was sind Marienkäfertage? Sommersonne, im Garten liegen, mit Papa angeln und das Leben genießen. Schon ihr ganzes Leben lang erlebt Elin ihre Sommer im Marienkäferhaus. Ihre Mutter hat dort Rosen gepflanzt und deshalb wimmelt es dort immer vor Marienkäfern. Doch der Sommer, in dem diese Geschichte spielt, ist anders: Ein seltsamer Brief taucht auf und lässt Elin - oder nun doch Lykke? - verwirrt zurück. Sie weiß nicht, was sie machen oder wie sie sich verhalten soll und flieht schnurstracks in ihr Marienkäferhaus. Zum ersten Mal ist sie dort allein und findet nach und nach immer weitere Schnipsel aus ihrer Vergangenheit.

Das Cover zeigt die Atmosphäre dieser Geschichte schon ziemlich gut. Sommertage - leichte Tage? Das sicherlich nicht. Uticha Marmons Schreibstil fängt die Atmosphäre allerdings noch um ein vielfaches besser ein, dieser ist unglaublich schön und passt einfach perfekt zur Geschichte. Die Tage, die Elin im Marienkäferhaus verbringt, kann man somit richtig spüren. Und auch sonst bleibt dem Leser nichts anders übrig als Elin einfach zu spüren. Man befindet sich direkt in ihrem Kopf und da sind so viele Gedanken, die raus möchten, gehört werden sollen und erst nach und nach einen zusammenhängenden, nicht-verwirrenden Sinn ergeben. Überall, bei jeder Kleinigkeit ist man also dabei, ob sie nun also zickig, traurig, verwirrt oder nachdenklich ist. Mir persönlich hat genau diese Perspektive besonders gefallen.

In dieser Geschichte erfährt man viel über Elins Vergangenheit, so wie sie vermeintlich und wie sie wirklich war. Dabei begegnen wir natürlich auch weiteren Charakteren und so zeigen sich nach und nach weitere Schicksale, die genauso berühren. Dieses Buch ist mit seinen rund 220 Seiten nicht besonders lang und doch vollgepackt mit mehreren Leben.

Marienkäfertage ist nicht nur ein Sommerbuch und auch nicht nur ein Jugendbuch. Die Charaktere sind jugendlich und auf der so wichtigen Suche nach ihrer Identität. Dies passiert mal ruhig, mal mit viel rums. Für mich ist diese Geschichte eine ganz besondere und nicht nur für Jugendliche empfehlenswert, sondern für alle, die gerne besondere Geschichten lesen, die zum Nachdenken und Diskutieren einladen.