Gerade zu Beginn fand ich die Geschichte doch sehr steif, gerade auch aufgrund der Sprache, und brauchte einige Zeit, um mich in die Geschichte einzufinden. Dzaja, aufgewachsen in der Steppe, beschließt mit Erreichen der Volljährigkeit ihrem Nomadinnendasein zu entfliehen und in die Stadt zu ziehen, um dort ihr Glück zu finden. Hier ist sie die Fremde, das Mädchen aus der Steppe, und schildert ihren Alltag. Im weiteren Verlauf des Romans kommen auch Dzajas Tochter sowie ihre Mutter zu Wort und stellen deutlich den Stellenwert der Frau heraus. Petra Hůlová portraitiert mit ihrem Debütroman drei Frauen-Generationen, die sich auf den ersten Blick vielleicht stark unterscheiden, sich allerdings in dem einen Punkt einen: Sie alle stehen irgendwann zwischen Tradition und Moderne, müssen sich entscheiden und zwangsläufig auf etwas verzichten. Auf mich wirkte das phasenweise etwas befremdlich, aber auf eine Art, die mich doch zum Nachdenken angeregt hat.