Homers letzter Satz
320 Seiten

Die Anzahl der Simpsons-Episoden, die ich in meinem Leben gesehen habe, lässt sich vermutlich an einer Hand abzählen - und selbst diese Kontakte liegen mehr als 10 Jahre zurück. Mir fehlt schlicht und ergreifend der Bezug zum Fandom; und vielleicht ist das ein Grund, warum ich dieses Buch eher weniger mochte.

Zunächst denke ich, dass man die Simpsons nicht kennen und lieben muss, um dieses Buch lesen zu können. Simon Singh gibt sich sehr viel Mühe, die Episoden, mit denen er sich näher beschäftigen will, nachzuerzählen. Damit erklärt er aber leider auch die Witze, weil hier zu weiten Teilen die Mathematik einfließt. Die mathematischen Sätze und Probleme, die er sich herausgepickt hat, bieten einen netten Überblick über die Bereiche der Mathematik und sind auch für Laien - soweit ich das beurteilen kann - gut nachvollziehbar. Der Anhang, der als vertiefende Beschäftigung angeteasert wird, ist nicht wirklich umfangreich und bleibt auch deutlich hinter meinen Erwartungen zurück. Das Niveau, auf dem die Mathematik hier stattfindet bzw. erklärt wird, unterscheidet sich nicht signifikant von dem im Hauptteil, hätte also auch dort einen Platz finden können. Das größte Problem, das ich mit Singhs Ausführungen hatte, war aber der Fokus, den er auf die Bildungsabschlüsse der Autor/innen hinter den Simpsons gelegt hat. Direkt zum Einstieg hebt er hervor, dass viele Uni-Abschlüsse im MINT-Bereich, insbesondere auch in der Mathematik selbst, haben. Leider wird Simon Singh aber auch nicht müde, das in jedem kleinen Kapitel, nochmals ausführlich darzulegen. Ab einem gewissen Punkt fand ich das eher redundant und unnötig als interessant. Am Ende kamen dann noch einige Kapitel zu Futurama, hinter der dieselben Autor/innen wie hinter den Simpsons stecken.

Homers letzter Satz bleibt weit hinter meinen Erwartungen und dem, was ich von Simon Singh erwartet hatte, zurück. Vielleicht kommen Simpsons-Anhänger dem Fandom wegen hier eher auf ihre Kosten als ich, wer sich aber eher für die Mathematik interessiert und sich deshalb für dieses Buch entschieden hätte, sollte lieber zu Simon Singhs Fermats letzter Satz greifen.